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3-Phasen-Rauchmelder und Brandmeldezentrale

Ganzheitliche Brandschutz- und Löschlösungen

Der Tyco Truck mit vielfältigen Brandschutzlösungen
Der Tyco Truck mit vielfältigen Brandschutzlösungen
Das nach eigenen Angaben weltweit größte ausschließlich auf Sicherheit und Brandschutz spezialisierte Unternehmen, präsentiert seine Brandschutzlösungen in einem Truck, mit dem es im Juni 2014 durch mehrere deutsche Städte und das benachbarte europäische Ausland tourte. In einer einführenden Vortragsreihe wurden verschiedene Aspekte des Brandschutzes behandelt.

Unter dem Titel »Integrierte Brandschutzlösungen – von Planung, über Bau bis Inbetriebnahme« erläuterte Arne Lauterbach die verschiedenen Phasen bei der Entstehung einer Brandschutzanlage von der Planung über den Bau bis zur Abnahme. Dabei müssten bauliche, technische und organisatorische Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung sei dabei die Phase der Konzeption und Planung. Häufig werde jedoch gerade hierauf zu wenig Zeit und Mühe verwendet. Versäumnisse in diesem Bereich ließen sich jedoch später nur sehr schwer und mit großem Zeitaufwand beheben. Ein Beispiel dafür ist der neue Berliner Flughafen. Lauterbach erinnerte daran, dass erst seit 2013 in der HOAI »das Aufstellen einer gewerkeübergreifenden Brandfallsteuermatrix« gefordert würde.

Im Anschluss daran referierte Cornelius Reikowski über mobile Brandschutzkonzepte. Reikowski ging dabei insbesondere auf die 2013/2014 überarbeiteten Arbeitstättenrichtlinien ASR für den Brandschutz ein. Wesentliche Änderungen betreffen hier Beschilderungen, Sicherheitsvorkehrungen, Maßnahmen gegen Brände sowie Fluchtwege und Sicherheitsbeleuchtungen. Bislang nicht überarbeitete alte Arbeitsstätten-Richtlinien sind mit Jahresbeginn 2013 ungültig geworden. Es gibt hier keine Übergangsfristen und keinen Bestandschutz.

Als nächster Redner erläuterte Falk Lösche stationäre Löschsysteme und die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Systeme, etwa in Großküchen, Serverräumen und Hubschrauberlandeplätzen. Der Einsatz verschiedener Löschsysteme hängt hier auch von den vorherrschenden Materialien, Umgebungsbedingungen und Temperaturen ab. Generell gilt jedoch stets »Personenschutz geht vor Sachwertschutz«. Dies ist etwa beim Einsatz von Gaslöschanlagen oder Sauerstoffreduktion zu beachten.

Unter dem Titel »Moderne Branddetektion« stellte Jens Aperdannier schließlich unterschiedlichen Brandschutz- und Löschlösungen von Tyco vor und präsentierte sie im Anschluss im Tyco Truck, einem »mobilen Showroom auf Rädern«.
Der 3-otec-Rauchmelder und ein gewöhnlicher Streulicht-Rauchmelder (links) werden mit Wasserdampf besprüht
Der 3-otec-Rauchmelder und ein gewöhnlicher Streulicht-Rauchmelder (links) werden mit Wasserdampf besprüht
Als erste Neuheit präsentierte Tyco den Dreikomponenten-Rauchmelder 3otec. Im Gegensatz zu einem einfachen Rauchmelder, der nur auf Streulicht reagiert, registriert der 3otec drei verschiedene Kriterien: Streulicht, Wärmeentwicklung sowie CO-Konzentration. Bei einem einfachen Streulicht-Rauchmelder kann es leicht zu Fehlauslösungen kommen, etwa durch Wasserdampf oder Dunstentwicklung. Ein solcher Melder ist daher  für Küchen- oder Badbereiche ungeeignet. Auch die Kombination von Streulicht- und Wärmentwicklung stößt im Küchenbereich an ihre Grenzen. Durch die Hinzufügung eines dritten Kriteriums, nämlich des Kohlenmonoxid-Ausstoßes, wird die Fehlerquote minimiert. Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständigen Verbrennungen, also bei Schwel- und Glimmbränden, und wird einerseits bereits sehr früh detektiert, ist jedoch andererseits besonders gefährlich, da es vom menschlichen Organismus sehr leicht aufgenommen und nicht wieder ausgeschieden werden kann. Es ist daher für die meisten Todesfälle bei Bränden verantwortlich.
Nach einer gewissen Zeit schlägt der gewöhnliche Streulicht-Melder Alarm, der 3otec-Melder reagiert hingegen nicht
Nach einer gewissen Zeit schlägt der gewöhnliche Streulicht-Melder Alarm, der 3otec-Melder reagiert hingegen nicht
Für das Auslösen des 3otec müssen dabei jedoch nicht alle drei Kriterien gleichzeitig vorhanden sein. So entsteht nicht bei jedem Brand zwangsläufig Kohlenmonoxid. Die vom Sensor gemessenen Daten werden vom Brandmelder in einem komplizierten Algorithmus miteinander in Beziehung gesetzt. Zur Demonstration besprühte Jens Apperdannier sowohl einen gewöhnlichen Streulicht-Rauchmelder als auch einen 3otec-Rauchmelder mit Wasserdampf. Während der Streulicht-Rauchmelder nach einer gewissen Zeit auslöste und einen Signalton erzeugte, reagierte der 3otec-Melder nicht. Zwar registrierte er eine signifikante Veränderung beim Streulicht. Da jedoch die Wärmekurve stabil blieb und keinerlei Kohlenmonoxid-Emission gemessen wurde, kam es zu keiner Auslösung.

Als weitere Neuheit präsentierte Tyco die IR-Flammenmelder-Baureihe FV400 sowie das Löschsystem Inergen. Der Triple-IR-Flammenmelder misst die IR-Strahlung in dreiverschiedenen Frequenzbereichen und eignet sich besonders für Außenbereiche, etwa Flugzeughallen, LKW-Ladezonen oder Tanklager. Er ist sonnenlichtunempflindlich und »sieht« sozusagen durch Nebel hindurch. Optional verfügt er über eine integrierte Videokamera. Der Flammenmelder hat einen hohen Detektionsbereich von 180° und bis zu 10 Metern. So lässt sich beispielsweise eine Flugzeughalle mit nur 3 bis 4 Meldern abdecken.

Das Gaslöschsystem Inergen arbeitet nach dem Prinzip der Sauerstoffverdrängung mit dem Löschmedium Inergen – einem trockenes Gasgemisch aus natürlich vorkommenden Inertgasen. Aufgrund der Eigenschaften dieses Gasgemisches – eine niedrige Leitfähigkeit und ein damit verbundenes geringes Risiko für Funkenschlag – eignet es sich besonders für Räume mit hochwertigen Sachwerten, wie etwa elektrische Schalt- und Verteilerräume, EDV-Bereiche oder Museen und Bibliotheken.
Die neue Brandmeldezentrale Zettler Profile
Die neue Brandmeldezentrale Zettler Profile
Als zentrale Neuheit präsentiert Tyco schließlich seine neue Brandmeldezentrale »Zettler Profile«. Bei der Entwicklung dieser Brandmeldezentrale wurde ein besonderes Augenmerk auf Benutzerfreundlichkeit, also intuitive Bedienung, Installation, Konfiguration und Wartung gelegt. Die Bedienoberfläche wurde von Nichttechnikern entwickelt und orientiert sich mit einem Touchscreen an der Smartphone-Optik. Mit einer Tiefe von nur 2 ½ cm lässt sie sich auch innenarchitektonisch gut integrieren. Die Brandmeldezentrale gibt es in verschiedenen Ausführungen von einem bis 8 Ringen und kann damit bis zu 2000 Melderpunkte abdecken.

Weitere Informationen finden sich unter www.tyco.de.

 
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