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Neue Norm VDE 0400-22-4

Elektrische Geräte für Detektion und Konzentrationsmessung toxischer Gase

Quelle: Fotolia/fotomek
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Dieses neu erschiene Regelwerk dient als Ersatz für DIN EN 45544-4 (VDE 0400-22-4):2000-10. Es beschreibt die Auswahl, Installation, Einsatz und Wartung elektrischer Geräte für die direkte Detektion und direkte Konzentrationsmessung toxischer Gase und Dämpfe in der Luft am Arbeitsplatz. Der Hauptzweck solcher Geräte besteht in der Konzentrationsmessung eines toxischen Gases oder Dampfes, um eine Expositionsmessung bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist die Detektion und die Warnung vor der Anwesenheit toxischer Gase oder Dämpfe.

Die Warnung gegen toxische Gase oder Dämpfe erfolgt durch das Aussenden eines Alarms, einer Anzeige oder eines anderen Signals durch die Geräte. In einigen Fällen wird durch die Warnung eine manuelle oder automatische Schutzmaßnahme eingeleitet. In den Geräten integrierte Sensoren erzeugen dann ein elektrisches Signal, sobald ein Gas wahrgenommen wird.

Als toxisches Gas ist jedes Gas oder jeder Dampf definiert, welches für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann. Sie werden bei niedrigen Konzentrationen (Grenzwerte liegen typischerweise in der Größenordnung ppb bis 1 % V/V) gesundheitsschädlich. Weit entfernt von der Freisetzungsquelle des toxischen Gases unterscheidet sich die relative Dichte eines solchen Gasgemischs nicht signifikant von der der Luft. Jedoch kann nahe der Freisetzungsquelle die relative Dichte deutlich unterschiedlich sein. Bei Gasen und Gemischen mit einer relativen Dichte zwischen 0,8 und 1,2 sollte grundsätzlich angenommen werden, dass sie sich wie Luft verhalten.

Das Verschütten von Flüssigkeiten kann Wolken toxischen Dampfes zur Folge haben. Diese breiten sich über weite Entfernungen aus und sammeln sich in Gräben, Abflüssen, Tunneln wieder an. Dies ist eine Folge des Fließens von Flüssigkeiten und Dämpfen unter Schwerkrafteinwirkung, der Abkühlung durch Verdampfung und der Dichten größer als der der Luft. Die Dampfwolke tendiert dazu, nahe am Boden zu verbleiben, bis sie gut mit Luft vermischt ist. Trotzdem können die Konzentrationen im Atembereich gesundheitsgefährdende Konzentrationen erreichen.

Es gibt eine große Menge von Arbeitsbedingungen, bei denen eine Vielzahl von toxischen Gasen vorhanden sein kann. Ein einzelner Prozess kann eine Anzahl unterschiedlicher Bedingungen und Tätigkeiten einschließen, von denen jede verschiedene Expositionsbedingungen hervorrufen kann. Der Abstand von einer Emissionsquelle und physikalische Parameter (Freisetzungsrate, Umgebungsbedingungen, Belüftung) können ebenfalls einen bedeutsamen Einfluss auf die Exposition haben. Rasche Konzentrationsschwankungen oder große Schwankungen über kurze Abstände sind alltäglich, weshalb die Anordnung, die zeitliche Festlegung und die Dauer der Messung von großer Bedeutung sind.
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Dirk Maske

BFE Oldenburg

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