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Azubi-Akademie von Busch-Jaeger gegründet

Auszubildende sind die künftigen Fachkräfte

Um der Fachkräftemisere zu entgehen, müssen sich Handwerksunternehmen auf die Jüngsten, nämlich die Auszubildenden, konzentrieren. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Auszubildende der Anker, an dem Unternehmen ihre Zukunft festmachen können. Schließlich sind die Auszubildenden die künftigen Fachkräfte und Führungskräfte des Unternehmens. Aus diesem Grund hat Busch-Jaeger die Azubi-Akademie ins Leben gerufen, um Nachwuchskräfte an den Ausbildungsbetrieb zu binden sowie sie zu fordern und zu fördern (Bild). Wir sprachen mit Ulf Buntrock von Busch-Jaeger, dem Initiator der Azubi-Akademie (im Bild hinten links).
Bild: Beim Gründungstreffen der Azubi-­Akademie zeigten sich Organisatoren und Teilnehmer voll motiviert und zufrieden 
mit den Ergebnissen
Bild: Beim Gründungstreffen der Azubi-­Akademie zeigten sich Organisatoren und Teilnehmer voll motiviert und zufrieden mit den Ergebnissen
»de«: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Azubi-Akademie zu gründen?

U. Buntrock: Aus mehr als 50 Busch-Jaeger-Netzwerkgruppen mit nahezu 1000 Mitgliedsunternehmen in ganz Deutschland ergab sich der Wunsch der Unternehmer, mehr für ihre Auszubildenden zu tun. Diesem Anliegen sind wir selbstverständlich nachgekommen und ­haben uns dazu entschlossen, eine Azubi-Akademie ins Leben zu rufen.

»de«: Wie haben Sie den Inhalt der Akademie aufgebaut?

U. Buntrock: Busch-Jaeger hat sich lange Gedanken gemacht, wie der Inhalt eines solchen Projekts ausschauen muss, dass dieser für alle Beteiligten, also Unternehmer als auch Azubis, bestmöglichen Nutzen bringt. Natürlich hätten wir ein Konzept entwickeln können, ohne die Betroffenen zu beteiligen und dieses Konzept einfach über die Teilnehmer stülpen können. Allerdings haben wir uns dazu entschlossen, erst einmal den Bedarf zu ermitteln und damit den Inhalt auf die Zielgruppe der Auszubildenden zuzuschneiden.

»de«: Wie sind Sie dabei vorgegangen?

U. Buntrock: Wir haben gemeinsam mit der Unternehmensberatung Heckner im ersten Schritt einen Teil unserer Netzwerker abgefragt und innerhalb eines Workshops Themen ermittelt, die sich die Unternehmer für ihre Azubis wünschen. Im zweiten Schritt haben wir Auszubildende aus verschiedenen Netzwerk-Unternehmen eingeladen und den ­gleichen Workshop mit ihnen durchgeführt.

»de«: Welches Ergebnis kam dabei heraus?

U. Buntrock: Das Ergebnis der Workshops war erstaunlicherweise ­zwischen Azubis und Unternehmern zu etwa 90 % deckungsgleich. Busch-Jaeger konnte so ein maßgeschneidertes Konzept mit fünf ­Seminaren entwickeln, die weder in der Schule noch in der beruflichen Ausbildung, oft auch aus Zeitmangel, nicht abgedeckt werden können.

»de«: Wie sehen diese fünf Seminare in der Praxis aus?

U. Buntrock: In fünf Einheiten, die jeweils einen Tag andauern, wird Wissen interaktiv vermittelt. Diese fünf Schwerpunkte sind einerseits Themen wie Umgang mit Kunden. Dabei steht der optimale Kundenkontakt im Vordergrund, und die Azubis können praxisnah ihr Verhalten üben und lernen dadurch auch, wie man beispielsweise mit Kundenreklamationen umgeht.

Andererseits sind auch betriebswirtschaftliche Zahlen ein großes Thema. Azubis haben oft unrealistische Vorstellungen, was ein Unternehmer tatsächlich erwirtschaftet. Die Auszubildenden lernen hier, wie sich der kostendeckende Stundensatz zusammensetzt und wo es bereits der Azubi in der Hand hat, diesen positiv zu beeinflussen und damit letztlich seinen Arbeitsplatz sichert. Auch die Betriebsorganisation spielt für Auszubildende eine wichtige Rolle. In diesem Seminar geht es um Vermeidung von Doppelarbeiten, aber natürlich auch um vertragsrechtliche Aspekte.

Der vierte Baustein nennt sich Arbeitssicherheit und Digitalisierung. Getreu dem Motto: »Ein gesunder Azubi ist ein guter Azubi« erhalten die Auszubildenden umfassendes Wissen von den fünf Sicherheits­regeln bis hin zur Gefährdungsbeurteilung. Eine wesentliche Herausforderung unserer Zeit ist sicherlich die Digitalisierung mit ihren ganzen Entwicklungschancen, vor allem der Einsatz des mobilen Monteurs wird in der Azubi-Akademie thematisiert.

Der letzte Baustein umfasst den fachspezifischen Bereich Technik. Diesen Part übernehmen wir von Busch-Jaeger als Spezialisten und erklären den angehenden Fachkräften alles rund um das Thema Smart Home. Das beginnt beim Busch-Installationsbus KNX geht über das Smart-Home-System »Busch-free@home« und das Türkommunikationssystem »Busch-Welcome« bis hin zur Datennetzwerktechnik und Produkten, wie der Gefahrenmeldeanlage. Es wird auf individuelle Fragen der Azubis eingegangen.

»de«: Müssen die Auszubildenden alle Seminare aus dieser Seminarreihe durchlaufen?

U. Buntrock: Diese Seminare sind unabhängig voneinander. So kann jeder Unternehmer individuell entscheiden, auf welchen Gebieten er seine Azubis fördern möchte. Weiterhin bieten wir in Anlehnung an das Konzept der Azubi-Akademie Unternehmen und Innungen auch Seminare vor Ort an.

»de«: Herr Buntrock, wir danken für das Gespräch.
Über den Autor
Autorenbild
Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

Redaktion »de«

Über die Firma
Busch-Jaeger Elektro GmbH
Lüdenscheid
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