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Der vorbeugende bauliche Brandschutz ist eine Herausforderung an die brandschutztechnische Fachplanung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Nach § 40 Abs. 1 Musterbauordnung (MBO) dürfen Leitungen nur durch klassifizierte Wände und Decken geführt werden, wenn ein entsprechender Nachweis für eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse vorliegt. Nach der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR) ist es daher nur möglich, brennbare und nicht brennbare Rohre sowie Elektrokabel mit geprüften und zugelassenen Systemen abzuschotten. Erschwerend kommen komplexe Abstandsregelungen hinzu, die zum einen die Abstände zwischen Abschottungen und anderen Öffnungen/Einbauten betreffen und zum anderen die Abstände zwischen Leitungen (sprich Elektrokabel und Rohrleitungen) innerhalb einer zu verschließenden Öffnung regeln. Außerdem ist zu beachten, dass maximale Leitungsbelegungen von 60% der Rohbauöffnungen zulässig sind.
Die zuvor genannten Aufgaben lassen sich mit dem vom Deutschen Institut für Bautechnik nach DIN 4102-9 zugelassenen S90-Kombischottsystem (abZ Z-19.15-1042) lösen. Elektrokabel aller Art (incl. Hohlleiter), Kabelrinnen, brennbare und nicht brennbare Rohrleitungen dürfen ohne Abstandsvorschriften und ohne zusätzliche Maßnahmen durchgeführt werden.
Die lichten Schottöffnungen kann man vollständig mit Leitungen belegen. Dieses bedeutet eine zusätzliche Sicherheit, denn so genannte Überbelegungen sind ausgeschlossen. Nach Beendigung der Leitungsbelegungen müssen die Kopfseiten lediglich rauchdicht verschlossen werden. Selbst der Einsatz in klassifizierten abgehängten Feuerschutzdecken ist möglich.
Im Brandfall expandieren die im Innenraum der Kombiboxen befindlichen Brandschutzpakete aus Alkalisilikat und verschließen selbständig und vollständig die gesamte lichte Schottöffnung (Auslösetemperatur: 100°C / Blähdruck: 8bar).
