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Förderung der Wärmepumpe

Strom statt Öl

Andreas Stöcklhuber

Das Klimapaket der Bundesregierung, letztes Jahr unter schweren Geburtswehen verabschiedet, wird nun an der ein oder anderen Stelle konkreter. Als positiv für unser Gewerk sehe ich die Entscheidung, die Neuinstallation von Ölheizungen ab dem Jahr 2026 zu verbieten.

Auch danach gibt es noch ein Hintertürchen – wo kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wo die Nutzung erneuerbarer Energien nicht bzw. nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten möglich wäre, darf auch danach noch eine neue Ölheizung verbaut werden. Doch das dürfte die Ausnahme unter den bundesweit noch mehr als 5 Mio. Ölheizungen sein.

Es wartet also ein interessantes Marktsegment, das primär durch die Wärmepumpe erschlossen werden sollte. Ein Wechsel von Öl auf Gas würde nur die Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger aus nicht immer politisch stabilen Regionen verlängern. Daher gibt es nun für den Wechsel von der Ölheizung zur Wärmepumpe eine staatliche und statt­liche Förderung von bis zu 45 %.

In welchem Zeitraum rechnet sich ein Wechsel zur Wärmepumpe? Die ehrliche Antwort lautet: Das kommt darauf an. Niemand kann verlässlich die Rahmenbedingungen für die nächsten 20 oder mehr Jahre vorher­sagen, etwa die Preisentwicklung für Öl, Strom, CO2 usw. Das unterscheidet die Argumentation etwas von derjenigen bei PV-Anlagen, wo man über die Einspeisevergütung recht präzise Amortisationsrechnungen anstellen konnte.

Häufig höre ich als Gegenargument, es sei ökologisch und ökonomisch unsinnig, eine noch funktionierende Ölheizung auszutauschen. Dagegen ist zunächst einmal nichts einzuwenden, doch häufig verbirgt sich dahinter eine erschreckende Inkonsequenz: Alle zwei Jahre muss es ein neues Smartphone sein, alle fünf Jahre ein neues Auto. Das ist für viele eine Selbstverständlichkeit. Doch die Heizung soll noch auf der letzten Rille fahren. »Flugscham« ist schon ein geflügeltes Wort – wie wäre es mit »Ölscham«?

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