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Berufsausbildung im E-Handwerk

Meisterhaft und vorbildlich agieren bei der Berufsausbildung

Die Berufsausbildung im E-Handwerk zählt mit zu den inhaltlich anspruchsvollsten im Handwerksbereich. Die ­Auszubildenden müssen ein gewisses ­Niveau in den MINT-Fächern mitbringen, um die Anforderungen in der Berufs­schule erfüllen zu können. Immer häufiger ist aber zu hören, dass das Schul­ausgangsniveau mehr und mehr absinkt und die Leistungsdefizite der Bewerber weiter zunehmen.  Eine praxisgerechte Lösung für dieses Dilemma kann es sein, den jungen ausbildungswilligen Menschen eine Vorbereitungsphase anzubieten, um vorhandene Schwächen auszugleichen. Viele Elektrohandwerksbetriebe engagieren sich in diesem Sinne und ­nutzen entsprechende Angebote, die in der Regel von der Agentur für Arbeit ­gefördert werden.

Not macht erfinderisch. Hintergrund für ein solches zusätzliches Engagement ist natürlich auch das Eigeninteresse. Denn der Fachkräftemangel zwingt dazu, diese neuen Wege zu gehen. Eigentlich kann es sich das Handwerk nicht leisten, ausbildungswillige junge Menschen wieder ziehen zu lassen, nur weil sie in Mathematik bzw. Physik vielleicht nicht die ausreichende pädagogische Betreuung erfahren haben oder sich in einem sozialen Umfeld bewegen mussten, wo nachhal­tiges schulisches Engagement nicht ganz oben auf der Tagesordnung steht. Oftmals fehlten auch einfach nur die nötigen Erfolgserlebnisse, um die Freude am
Lernen zu wecken.

Das soziale Engagement vieler Elektromeister hilft auf jeden Fall dabei, dass der berufliche Nachwuchs doch noch in die Spur kommt. Mir haben schon viele Chefs von Elektrohandwerksbetrieben von diesen Erfolgen mit einem Leuchten in den Augen berichtet. Das Muster dabei gleicht sich: Es bewerben sich Schulabgänger, die Noten von 4 oder gar 5 in Mathematik bzw. Physik auf dem Zeugnis stehen haben und somit eigentlich keine Chance auf einen Ausbildungsplatz im E-Handwerk hätten. Da die Jugend­lichen jedoch ein oder zwei Praktikas im Betrieb absolviert und sich dabei als geeignet erwiesen hatten, nahmen die Elektromeister den zusätzlichen Aufwand auf sich und investierten Zeit und Geld, um den jungen Menschen den ­Berufsabschluss zu ermöglichen.

Gemeinsam zum Erfolg. Wenn die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden wurde und sich die gemeinsamen ­Anstrengungen gelohnt haben, ist die Freude auf beiden Seiten groß. Der ­Unternehmer hat einen fähigen Gesellen gewonnen, und der junge Elektroniker ist froh, einen erfolgreichen Start ins Berufsleben zu haben, und dürfte dem Unternehmen über die kommenden Jahre hin loyal verbunden sein. Beide Seiten können so ein Erfolgserlebnis verbuchen.

Würdigung verschoben. Stellvertretend für das große berufliche und soziale Engagement vieler Elektrohandwerksunternehmer im Bereich der Berufsausbildung haben wir im Kontext des Deutschen
Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2020 Sonderpreise für herausragende Nachwuchsförderung vergeben. Leider musste die Preisverleihung coronavirusbedingt verschoben werden, weil die Messe light + building von März auf September verlegt wurde. Wir werden diese besonderen Leistungen daher an dieser Stelle ebenfalls etwas später würdigen.

Über den Autor
Autorenbild
Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

Redaktion »de«

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