Home Betriebsführung Betriebsführung 100 Jahre Diel

Spezialisten für Elektroisolationen

100 Jahre Diel

100 Jahre Diel
(Bild: Fritz Diel)
Bild 1: Der Gründer des Unternehmens Friedrich Jacob »Fritz« Diel.
Bild 1: Der Gründer des Unternehmens Friedrich Jacob »Fritz« Diel.

Am 1. April 1922 übernahm der Kaufmann Friedrich-Jacob genannt »Fritz« Diel (Bild 1) die Vertretung verschiedener Firmen der Elektroisolier- und Radiobranche und machte sich in Dortmund selbständig. Trotz der allgemeinen Krisenjahre zwischen 1930 und 1933 schuf er die Spezialgroßhandlung für Ankerwickeleibedarf sowie Isoliermaterialien für die Elektrotechnik. Das Gebiet der Isoliermaterialien und Dynamodrähte, also des gesamten Bedarfes für den Elektromaschinen- und Schaltgerätebau, wurde zum Kerngeschäft des Unternehmens. Diese für die Zeit der Weltwirtschaftskrise mutige Entscheidung zahlte sich bald aus: Diel konnte in den kommenden Jahren seine Umsätze immer weiter steigern.

Krieg und Aufbaujahre

Bild 2: Überstand Krieg und Gefangenschaft: Friedrich-Wilhelm »Friedhelm« Diel lenkte die Firma bis weit in die 2000er Jahre.
Bild 2: Überstand Krieg und Gefangenschaft: Friedrich-Wilhelm »Friedhelm« Diel lenkte die Firma bis weit in die 2000er Jahre.

Gleich zu Beginn des zweiten Weltkrieges wurde Fritz Diel zum Wehrdienst eingezogen, konnte sich aber im Anschluss wieder voll auf sein Lebenswerk konzentrieren. Bereits 1941 wurde aus der ehemaligen Vertreterfirma eine handelsgerichtlich eingetragene Großhandlung. Ständige Bombardements zwangen ihn jedoch, Ende 1944 Dortmund zu verlassen und mit seiner Ehefrau Maria nach Geseke überzusiedeln. Hier setzte dann der Neuaufbau des Geschäftes ein. Während dieser Zeit wurde sein Sohn Friedrich-Wilhelm genannt »Friedhelm« Diel (Bild 2) ebenso zum Kriegsdienst einberufen.

Bild 3: Das Team um Friedhelm Diel Ende der 1960er Jahre – v.l. Friedhelm Diel, Bernhard Schröer, Günter Meißner und Herbert Lück
Bild 3: Das Team um Friedhelm Diel Ende der 1960er Jahre – v.l. Friedhelm Diel, Bernhard Schröer, Günter Meißner und Herbert Lück

Die Materialknappheit kurz nach Ende des Krieges wurde zu einem ersten Prüfstein für die noch junge Firma, insbesondere die Sorge, dass man von dem neuen Standort aus nur schlecht die Ansprüche der Kunden befriedigen konnte. So organisierte der 1946 in das Unternehmen gekommene Prokurist Bernhard Schröer (Bild 3) den Umzug zurück nach Dortmund, wo man in der Nordstraße eine neue Heimat fand, die auch heute noch für die Verwaltung, Buchhaltung und die Geschäftsführung genutzt wird.

Weitere Expansion in den 1950er Jahren

Bild 4: Die Geschäftsräume in Dortmund, Nordstraße Ende der 1950er Jahre.
Bild 4: Die Geschäftsräume in Dortmund, Nordstraße Ende der 1950er Jahre.

Auch Friedhelm überlebte den Krieg und trat nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft im Jahr 1949 mit in das Unternehmen ein. Mit Beginn der 1950er-Jahre nahm Diel weiter Fahrt auf. Im Juli 1951 wurde die Einzelfirma in eine Kommanditgesellschaft (KG) umgewandelt. Hauptinhaber blieb Fritz Diel. Kommanditist wurde sein Sohn Friedhelm. Man fasste den Entschluss, – auch durch die Übernahme der Vertretungen von z. B. F&G und Dielektra – die notwendigen Büro- und Geschäftsräume 1956 in der Nordstraße selbst zu bauen (Bild 4). In der Folgezeit stellte Diel alljährlich auf Fachmessen wie z. B. der Hannover Messe, der Elektrotechnik in Dortmund oder der Coil Winding in Berlin aus und wurde so einem großen Kreis von Interessenten bekannt.

Eine Ära endet – eine weitere beginnt

Bild 5: Ist seit 2016 die alleinige Geschäftsführerin und Gesellschafterin – Dipl.-Betriebswirtin Gabriele Böhm
Bild 5: Ist seit 2016 die alleinige Geschäftsführerin und Gesellschafterin – Dipl.-Betriebswirtin Gabriele Böhm

Im Jahr 1980 starb der Firmengründer und Seniorchef Fritz Diel. Danach wurde sein Sohn Friedhelm alleiniger Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurden die drei Prokuristen/-innen Gertraud Hermeyer, Herbert Lück (Bild 3) und Dieter R. Schulze bestellt. 1982 wurde Diel Generalvertreter für die Isovolta Österreichische Isolierstoffwerke AG und ist bis heute Vertreter für das Unternehmen in NRW. Weitere Vertretungen und Distributionsverträge für namhafte Unternehmen folgten.

Im September 1994 trat die Enkelin des Firmengründers, Gabriele Böhm (Bild 5), in das Familienunternehmen ein und wurde 2001 neben ihrem Vater Geschäftsführerin und Gesellschafterin. Ab diesem Zeitpunkt leiteten ihr Vater und sie zusammen das Unternehmen bis zu dessen Tod im Juni 2016. Seit diesem Tag ist Gabriele Böhm bis heute die alleinige Geschäftsführerin sowie Mehrheitsgesellschafterin.

Das Unternehmen aus heutiger Sicht

Die Fritz Diel Isoliermaterial für die Elektrotechnik GmbH & Co. KG (www.diel.de) hat heute im Innen- und Außendienst 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man verfügt über ein umfangreiches Lager in Dortmund-Oestrich, das im Rahmen einer weiteren Vergrößerung schon in den 1990er Jahren erforderlich wurde.

Dort werden ständig mehrere tausend Produkte bevorratet, die für das Kerngeschäft – den Handel mit Isoliermaterialien für die Elektrotechnik, insbesondere für den Elektromaschinenbau – erforderlich sind. Hierzu zählen u. a.:

  • Lackdrähte aus Kupfer und Aluminium in unterschiedlichen Ausführungen
  • Preß- und Anschlusslitzen
  • Schichtpress- und Flächenisolierstoffe sowie technische Laminate mit verschiedenen Harz- und Trägermaterialien
  • Glimmerprodukte für die Hochspannungstechnik
  • Schläuche
  • Elektroklebebänder
  • Isolierlacke und Harze
  • Statorspulen-Wickelautomat »Odimat«.

Darüber hinaus liefert Diel Fertig- und Stanzteile sowie Bänder aus den oben erwähnten Produktgruppen.

Drei Fragen an Gabriele Böhm

»ema«: Frau Böhm, was hat Sie bewogen, im Jahr 1994 in den Betrieb Ihres Großvaters einzutreten?

G. Böhm: Natürlich gab es in erster Linie eine familiäre Verpflichtung. Allerdings war ich nach meinem Studium der Betriebswirtschaft in Münster zunächst drei Jahre bei einer großen Kaufhauskette, weil mein Vater der Meinung war, dass ich andernorts noch Erfahrung sammeln sollte. Es war aber klar, dass ich danach in das Unternehmen eintreten möchte.

»ema«: Wie fühlen Sie sich inzwischen als Geschäftsführerin an der Spitze des Unternehmens?

G. Böhm: Es geht mir gut damit. Ich muss dazu noch erwähnen, dass ich auch schon mehrere Jahre vor dem Tod meines Vaters praktisch alleine im Unternehmen präsent war, da er sich aufgrund seiner Krankheit immer mehr aus den unternehmerischen Pflichten zurückgezogen hatte. Von daher war der Übergang im Jahr 2016 für mich nicht so dramatisch, auch wenn der Verlust natürlich groß war, da mein Vater eine starke Unternehmerpersönlichkeit war.

In Summe fühle ich mich aber als Unternehmerin sehr wohl und habe auch ein tolles Team, das mich unterstützt und in dem auch viele langjährige Mitarbeiter sind, auf die ich zählen kann.

»ema«: Welche Ziele verfolgen Sie in den kommenden Jahren?

G. Böhm: Für mich hat die Nachfolgeplanung schon begonnen, weil ich keinen eigenen Nachwuchs habe und sich niemand als direkter Nachfolger hervortut. Doch innerhalb der Familie gibt es Kinder, die sich das durchaus vorstellen könnten, mittelfristig das Unternehmen zu leiten.

»ema«: Frau Böhm, vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute zum Jubiläum und für die Zukunft!

Artikel als PDF herunterladen

Sollte es Probleme mit dem Download geben oder sollten Links nicht funktionieren, wenden Sie sich bitte an kontakt@elektro.net

Über den Autor
Autorenbild
Marcel Diehl

Redaktion »de«

Über die Firma
Fritz Diel GmbH & Co.KG
Dortmund
Newsletter

Das Neueste der
ema direkt in Ihren Posteingang!