Niederspannungsschaltgeräte – Teil 1: Allgemeine Festlegungen

Allgemeine Festlegungen und Sicherheitsanforderungen werden hier näher beschrieben. Zweck dieser Norm ist eine Vereinheitlichung aller Regeln und Anforderungen für Niederspannungsschaltgeräte. Dadurch soll vermieden werden, dass Anlagen nach unterschiedlichen Normen geprüft werden.

Gegenüber DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100):2015-09 und DIN EN 60947-1 Berichtigung 1 (VDE 0660-100 Berichtigung 1):2017-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

• Verbesserung der Prüfungen mit Gleichspannungswerten;
• Aktualisierung der EMV-Prüfungen;
• Streichung von Anhang B;
• Aktualisierung der Anforderungen für Umweltprüfungen (Tabelle Q.1);
• Verbesserung von Anhang R (neue Beispiele);
• Streichung des digitalen Eingangs Typ 2 und Einführung des Typs 3 in Anhang S;
• Beispiel für eine Materialdeklaration (Anhang W);
• neuer Anhang X (Koordination zwischen Kurzschlussschutzeinrichtungen im selben Stromkreis).
  
  

Diese Norm legt allgemeine Festlegungen und Sicherheitsanforderungen für
Niederspannungsschaltgeräte fest, einschließlich:

• Begriffe;
• kennzeichnende Merkmale;
• mit den Geräten mitzuliefernde Informationen;
• übliche Betriebs-, Einbau- und Transportbedingungen;
• Anforderungen an den Bau und das Verhalten;
• Nachweis der kennzeichnenden Merkmale und des Verhaltens;
• Umweltaspekte.

Der Hersteller muss den Herstellernamen, die Typbezeichnungen oder Katalognummer angeben.

Weitere kennzeichnende Merkmale, wie zum Beispiel Angaben zur Bemessungsbetriebsspannung, Bemessungsbetriebsströme und Frequenzen oder die IP-Schutzart des Gehäuses sind nur ein kleiner Teil der zu liefernden Angaben als Produktinformation.

Für gelegentlich auftretende Betauung, infolge von Temperaturschwankungen, können besondere Vorkehrungen notwendig sein.
Das Gehäuse des Niederspannungsschaltgeräts hat den Beanspruchungen der Umgebung standzuhalten.

Isolierstoffteile, die aufgrund elektrischer Effekte innerhalb des Geräts thermischen Belastungen ausgesetzt sein können, dürfen durch abnorme Hitze oder Feuer nicht beeinträchtigt werden.

An den Geräten müssen Prüfungen zum Nachweis aller Anforderungen dieser Norm durchgeführt werden. Dabei sind Typprüfungen, Stückprüfungen und Stichprobeprüfungen nach den Vorgaben der Gerätenorm durchzuführen.

Mit der Typprüfung soll die Übereinstimmung eines Gerätes mit dieser Norm nachgewiesen werden. Durch Stückprüfungen sollen Material- und Fertigungsfehler aufgedeckt und Funktionen geprüft werden. Stichprobenprüfungen dienen lediglich der Funktions- und Isolationsüberprüfung einer Anlage.