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Wachstumskurs fortgesetzt

Aktuelle Zahlen zum deutschen Sicherheitsmarkt

2022 Sicherheitsmarkt
(Bild: Christian Köster/ Messe Essen)

Nach Branchenangaben konnten demnach die einzelnen Bereiche für 2021 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt ein Umsatzplus von 13,4 % auf 24,15 Mrd. Euro erzielen. Auch gegenüber dem Vorjahr 2020 fällt das Umsatzplus mit 7,5 % ebenfalls deutlich aus. Die zu Beginn der Pandemie erwarteten Umsatzeinbußen haben sich damit insgesamt als weit weniger gravierend herausgestellt als anfangs befürchtet. Wartungen und Instandsetzungs- sowie Modernisierungsarbeiten während der Lockdown-Phasen haben maßgeblich zum Wachstum beigetragen. 

Zu einem großen Umsatzplus im Zeitraum 2019 bis 2021 führte insbesondere der Teilbereich IT-Sicherheit, aber auch die Sicherheitsdienstleistungen konnten ihren Umsatz 2021 gegenüber den Vorjahren wieder deutlich steigern.

Bereich Elektronische Sicherungstechnik

Elektronischer Sicherheitsmarkt
Marktdaten im Bereich Elektronische Sicherungstechnik

Die Pandemie hat im Markt für elektronische Sicherungstechnik ihre Spuren hinterlassen, wenngleich nicht so stark wie zunächst befürchtet. 2020 gelang diesem Teilbereich der Sicherheitsbranche noch ein kleines Wachstum von 1,6 % gegenüber 2019 mit einem Umsatz von 4,6 Mrd. Euro. 2021 besserte sich die Lage deutlich mit einem Plus von 6,2 % im Vergleich zu 2019 und einem Gesamtumsatz von etwa 4,9 Mrd. Euro.

Zuwächse im Jahr 2021 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 hat es in nahezu allen Segmenten gegeben, mit Ausnahme der Überfall- und Einbruchmeldeanlagen. Hier gab es einen leichten Rückgang von 1,2 %. Die Videoüberwachung konnte im Zeitraum zwischen 2019 und 2021 um gut 15 % zulegen. Das ist auch den mobilen und flexiblen Lösungen in diesem Segment, gerade für die Kontrolle der Corona-Regeln wie dem Tragen von Masken und Lösungen zum Messen von Temperaturen, zu verdanken.

Brandmeldeanlagen konnten im gleichen Zeitraum ebenfalls ein solides Wachstum von 5,5 % aufweisen. Profitiert hat der Brandschutz dabei von der stabilen Baukonjunktur 2020 und 2021 in Verbindung mit Krediten der KfW und vergleichsweise günstigen Bauzinsen. Einbruchmeldeanlagen erlebten 2020 einen Rückgang, konnten 2021 aber bereits wieder ein leichtes Plus von 0,6 % gegenüber dem Vorjahr aufweisen.

Auch das Segment Zutrittssteuerung profitierte wie die Videoüberwachung von Modernisierungsvorhaben und Durchsetzungspflicht der Pandemie-Regeln. Im Zeitraum 2019 bis 2021 wuchs der Umsatz hier um 13,5 %. Intelligente Zutritts- und Zählsysteme im Einzelhandel nehmen weiter zu und Unternehmen und Veranstalter haben während Corona verstärkt auf mobile Lösungen zur Registrierung und Nachverfolgung gesetzt. Eine Besonderheit stellt der Umsatzsprung bei Sprachalarmanlagen da, mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von 15 %. Treiber für diesen Schub dürften insbesondere Modernisierungsvorhaben während der Pandemie gewesen sein. 

Schlösser und Beschläge

Security Sicherheitsmarkt

Die Schloss- und Beschlagindustrie konnte in ihrem Segment Sicherheitstechnik mit Schutzwirkung ebenfalls nicht zuletzt wegen der stabilen Baukonjunktur ein starkes Wachstum mit knapp 11,9 % für 2021 im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Nach wie vor macht die mechanische Sicherheitstechnik im Vergleich zur mechatronischen und elektronischen Sicherheitstechnik den größten Anteil aus.

Bei Zylinderschlössern für Gebäudetüren lag das Produktionsvolumen 2021 insgesamt bei 126,5 Mio. Euro für mechanische Produkte sowie bei 44,1 Mio. Euro für mechatronische und elektronische Produkte. Verschiedene Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene und verstärkte Initiativen zur Sensibilisierung beim Einbruchsschutz haben auch hier positive Akzente setzen können, sodass die Pandemie vielerorts für Modernisierungen auch im Eigenheim genutzt worden ist. Auch der Bereich Geldschränke und Tresore hat seit langer Zeit in einem überschaubaren Segment einen Zuwachs verzeichnet.

IT-Sicherheit

Aufgrund der stetig wachsenden Bedeutung der IT-Sicherheit für alle Gewerke und Systeme ist dieser Marktbereich erstmalig aufgenommen worden. Wie wichtig die IT-Sicherheit im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung über alle Branchen hinweg ist, haben zahlreiche Meldungen über Hackangriffe auf Unternehmen und die öffentliche Hand gezeigt. Durch die Vernetzung von Gewerken (Internet of Things, IoT), dem Auslagern wichtiger Funktionen und Datenbanken in die Cloud und der stark zunehmenden Bedeutung künstlicher Intelligenz ist eine effektive IT-Sicherheit unabdingbar. Cyberangriffe können insbesondere für die Wirtschaft und staatliche Einrichtungen katastrophale Folgen haben. Insofern kann der hohe Zuwachs im Zeitraum 2019 bis 2021 von knapp 35 % auch nicht verwundern.

2021 konnte ein Wachstum von über 10,7 % gegenüber dem Vorjahr erzielt werden, für das laufende Jahr sind knapp 10 % angepeilt. Mit 50 % machen Dienstleistungen den mit Abstand größten Anteil am Gesamtmarkt aus. Die Ausgaben belaufen sich im Jahr 2021 gegenüber 2020 auf voraussichtlich 3,1 Mrd. Euro – ein Plus von 9,8 %. Sicherheitssoftware erzielt ein Wachstum von 11,4 %. Anhaltende Krisen wie der Ukraine-Konflikt dürften ihr Übriges dazu beitragen, dass IT-Sicherheit gerade im staatlichen Bereich auch die kommenden Jahre weiter stark vorangetrieben wird, parallel zu Awareness-Kampagnen für die Wirtschaft und den privaten Anwendern.

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