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Apps für das E-Handwerk 

Helfer aus der Hosentasche

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Auf einen Blick Ausgestattet mit Smartphone oder Tablet, können Elektrofachkräfte ihre Arbeit vor Ort durch die Nutzung von Software­anwendungen optimieren

Apps sind dabei Ableger von stationären Softwareprogrammen für die mobile Anwendung oder aber eigens für den Einsatz auf dem mobilen Endgerät entwickelte Lösungen
Nahezu jeder Elektrohandwerker dürfte heute ein Smartphone dabei haben, wenn er morgens zur Arbeit kommt. In vielen Elektrofachbetrieben spielen Soziale Medien eine große Rolle und werden auch für die betriebsinterne Kommunikation genutzt, z.B. Facebook oder Whatsapp. Mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind hier einige Probleme entstanden, die eine Nutzung im beruflichen Kontext nun erschweren bzw. unmöglich machen. Wir haben uns nach Apps umgeschaut, die einen wirklichen fachlichen Nutzen haben und den ­E-Handwerker bei s­einer Arbeit direkt unterstützen.
Mobile App Infocenter von Hausmann & Wynen
Mobile App Infocenter von Hausmann & Wynen
Naheliegend ist es für Elektrofachbetriebe erst einmal, die mobilen Möglichkeiten ihrer Handwerkersoftware zu nutzen. Mobiler Monteur heißt hier das Zauberwort. So bietet beispielsweise Powerbird von Hausmann & Wynen eine Vielzahl an mobilen Funktionen. So sind z.B. Zeiterfassung, CRM mit Vorgangsmanagement oder Materialanforderung mit den Apps des »Mobilen Monteurs« möglich. Neu hinzugekommen ist mit der Version 21 die Mobile Dokumentverfolgung. Mit der kostenfreien App haben Nutzer Zugriff auf alle Dokumentbereiche (Mails, Schriftverkehr, Bilder, Pläne etc.).
Quelle de
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Mit der App SCC-Mobil von Ziemer kann der Monteur direkt beim Kunden bzw. auf der Baustelle Zeit, Aufmaß, Bautagebücher und Bestellungen erfassen sowie Aufträge bearbeiten und sofort mit dem Büro synchronisieren. Dies eröffnet enorme Zeit- und ­Kosten-Einsparpotentiale und ist ein weiterer Schritt gegen die »lästige« Zettelwirtschaft und Informationsflut im Büroalltag.

Fachwissen für unterwegs

Mit der »de Praxis App Elektrotechnik« (Bild 1) haben E-Handwerker umfangreiches Fachwissen griffbereit in ihrem Smartphone oder Tablet. Mit über 50 Formeln lassen sich vor Ort zahlreiche elektrotechnische Werte und Parameter ermitteln. Zahlreiche Tabellen und Abbildungen geben einen schnellen Überblick rund um die Planung, Projektierung, Installation sowie Überprüfung von elektrischen Anlagen.

Die integrierte Suchfunktion ermöglicht ein schnelles Nachschlagen des gewünschten Themas. Für einen Schnellzugriff können ­Favoriten angelegt werden.

Baustelle im Griff

Bild 2: Die WerkerApp ist speziell für 
den Baustellen­alltag des E-Handwerkers 
entwickelt worden; Quelle: 1.Blitz + Donner GmbH
Bild 2: Die WerkerApp ist speziell für den Baustellen­alltag des E-Handwerkers entwickelt worden; Quelle: 1.Blitz + Donner GmbH
Wer schreibt, der bleibt – dieses Motto gilt mehr denn je. Grund hierfür sind die immer komplexeren Abläufe auf den Baustellen und im Arbeitsalltag. Hinzu kommen steigende Anforderungen hinsichtlich der Dokumenta­tion. Die WerkerApp schafft in diesem Kontext eine digitale Verbindung zwischen Baustelle und Büro und vereinfacht die Arbeit, die Handwerksbetriebe bisher in Baustellendokumentation stecken mussten (Bild 2).

Sie kann außerdem als digitales Bautagebuch eingesetzt ­werden, um den Baustellenfortschritt zu protokollieren. Monteure und Techniker können mit der App auf der Baustelle Informationen und Fotos sammeln, so dass sie am Tagesende keine Protokolle mehr ausfüllen oder im Büro Bilder übertragen müssen. Sie können die Bilder nämlich von vornherein einer Baustelle zuordnen und mit Markierungen und ­Notizen versehen. ­Außerdem können sie sich automatisch alle relevanten Wetter-Daten anzeigen lassen. ­Alle abrechnungs- und dokumentationsrelevanten Daten sind dabei zentral verfügbar und für Projektleiter, Monteure, Meister und vor allem die Kollegen im Büro jederzeit einsehbar. So werden Abstimmungszeiten, Rückfragen oder die Suche nach den richtigen Papieren auf ein Minimum reduziert. Zudem entfallen Kosten und Zeit für Server- und Software-Updates und -Wartung. Bei Bedarf können die gesammelten Fotos, Notizen und Wetterdaten als Baustellenmappe aus WerkerApp als Word-Dokument exportiert werden.

Wartung organisiert

 Bild 3: Die 
Wartung in vielen Anwendungs­bereichen lässt sich mit der App Foxtag effizienter 
gestalten; Quelle: Foxtag
 Bild 3: Die Wartung in vielen Anwendungs­bereichen lässt sich mit der App Foxtag effizienter gestalten; Quelle: Foxtag
Regelmäßige Wartung ist für viele E-Handwerker Alltagsgeschäft. Mit einer speziellen Wartungs-App will der Anbieter Foxtag bei der Planung, Durchführung und Dokumentation von Wartungsarbeiten unterstützen (Bild 3). Die Foxtag-App ist in vielen Bereichen einsetzbar und findet bereits in unterschiedlichsten Branchen ihre ­Verwendung. Mit praxisgerechten Vorlagen für die Wartung und Prüfung in den verschiedenen Einsatzgebieten wird Einsteigern die Arbeit erleichtert. Ein wesentliches Einsatzgebiet ist der Bereich Brandschutz & Sicherheitstechnik.

So werden Wartungsarbeiten an Brandmeldeanlagen unterstützt mitsamt aller Komponenten, wie z.B. der Brandmeldezentrale, den automatischen Brandmeldern, den Handfeuermeldern, sowie den akustischen und optischen Signalgebern. Die Prüfung von Rauchwarnmeldern in Ein- und Mehr­familienhäusern zählt ebenfalls zum Leistungsumfang und es ist dabei möglich, eine Unterschrift pro Wohnung zu erfassen. Auch die Überprüfung nach BGV A3 von Photovoltaik-Anlagen sowie die jährliche Inspektion von Wärmepumpen-Anlagen ist mit der Foxtag-App durchführbar.

Mini-ERP-System

Bild 4: Für die 
Kommunikation 
stehen der zip.app ein Messenger 
sowie ein automa­tisierter Übersetzungsdienst zur 
Verfügung; Quelle: Zip Software
Bild 4: Für die Kommunikation stehen der zip.app ein Messenger sowie ein automa­tisierter Übersetzungsdienst zur Verfügung; Quelle: Zip Software
Mit der zip.app verspricht Zip ­Software eine Lösung für komplexe Büro- und Orgavorgänge. Die App bündelt Infos, organisiert Termine, übersetzt Unterhaltungen, verbindet Geschäftspartner, dokumentiert Leistungsstände und versendet Rechnungen. Für die Kommunikation mit Geschäftspartnern und Projektbeteiligten steht eine Messenger-Funk­tion zur Verfügung (Bild 4).

Zum Leistungsumfang des Messengers zählen Gruppenchats, das Versenden von Text- oder Audio/Video-Nachrichten innerhalb einer sicheren Umgebung, die gemeinsame Nutzung aller Arten von Dokumenten, geräteübergreifende Synchronisation und Cloud-Backups. Um die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu unterstützen, ist die zip.app mit einem automatisierten Übersetzungsdienst ausgegestattet. Der Projektstatus ist das zentrale Element der App, so dass Geschäftsinhaber immer wissen, wo sie gerade stehen. Er kann aussagekräftige Fragen stellen, vernünftige Schätzungen vornehmen, benachbarte Dienste miteinander verknüpfen und Rechnungen erstellen.
❮ Bild 5: In der zip.app können die 
Projekte und ihr 
jeweiliger Status 
visualisiert und auf unterschiedliche Art beschrieben werden; Quelle: Zip Software
❮ Bild 5: In der zip.app können die Projekte und ihr jeweiliger Status visualisiert und auf unterschiedliche Art beschrieben werden; Quelle: Zip Software
Die einzelnen Projekte und ihr jeweiliger Status werden darüber hinaus visualisiert (Bild 5). Aufgaben können auf verschiedene Arten beschrieben werden. Textbeschreibung, technische Quantität und monetärer Wert sind dabei die wichtigsten Aufgabenattribute. Ein Stepper führt den Nutzer durch den Prozess zum ­Erstellen dieser Aufgaben. Ein kostenloser Download der App ist im Apple App Store und auf Google Play möglich.

Lösung für Projekt­management

In Ergänzung zur digitalen Projektakte der pds Software, in der alle Auftrags- und Projektinformationen aktueller Bauvorhaben zentral zusammenlaufen, gibt es die App pds Projekt zur mobilen Verwaltung von Bau­projekten (Bild 6). Die Mobilanwendung bündelt die wesentlichen Funktionen der digitalen Projektakte mit Mobiltechnologie wie Kamera- und GPS-Unterstützung. Diese ermöglicht den Baubeteiligten auf sämtliche projektrelevante Daten zuzugreifen, Informationen zur Baustelle zu dokumentieren und in Echtzeit zur Weiterbearbeitung an die Verwaltung zu übergeben.
Bild 6: Nutzer der cloudbasierten Handwerkersoftware pds können mit der App pds projekt 
die Optimierung 
von Projektabläufen unterstützen; Quelle: pds Software
Bild 6: Nutzer der cloudbasierten Handwerkersoftware pds können mit der App pds projekt die Optimierung von Projektabläufen unterstützen; Quelle: pds Software
Über integrierte Filterfunktionen lassen sich spezifische Projekte selektieren. Alle ­Dokumente zu einem Bauprojekt, z.B. Angebote und Bestellungen, können direkt über die App abgerufen und heruntergeladen ­werden. Über die integrierte Kamerafunktion lassen sich neue Bilder und Dokumente in einer individualisierbaren Ordnerstruktur von der Baustelle ins Büro übermitteln. Alle Ansprechpartner zu den jeweiligen Projekten lassen sich in der App hinterlegen. Um den Projektfortschritt Tag genau festhalten können, bietet pds Projekt zahlreiche Möglichkeiten zur Baustellendokumentation. Dabei werden alle erfassten Eingaben und Bilder automatisch in einer übersichtlichen Tagesliste angelegt. So lässt sich jederzeit nachvollziehen, was an welchem Tag gemacht wurde. Dank der Integration von GPS- und Wetter­informationen speichert die App die jeweilige Wetterlage für eine lückenlose Nachvollziehbarkeit des Bauabschnitts ab.

Daten für die Instandhaltung

Bild 7: Die 
Versiondog-
App bietet 
Zugriff auf 
Projektstände 
von Steuer­-
ungen und 
erleichtert die Projektüber­wachung automatisierter 
Industrieanlagen; Quelle: Auvesy GmbH
Bild 7: Die Versiondog- App bietet Zugriff auf Projektstände von Steuer­- ungen und erleichtert die Projektüber­wachung automatisierter Industrieanlagen; Quelle: Auvesy GmbH
Als Ergänzung zum bereits verfügbaren WebClient ermöglicht Auvesy mit der Versiondog MobileApp nun auch den Abruf von wichtigen Anlageninformationen über mobile Endgeräte (Bild 7). So lässt sich z.B. der grafische Änderungsvergleich von zwei Projekt­versionen ohne Installation zusätzlicher Software (wie erforderliche Editoren) jederzeit und überall auf Smartphones oder Tablets anzeigen. Dadurch bietet die Lösung mehr Flexibilität sowie orts- und geräteunabhängige Datenverfügbarkeit.

Der Versiondog WebClient liefert Reports zum aktuellen Zustand der Produktionsanlage und den Gerätedaten der Steuerungen wie z.B. Änderungen in Software-Versionen, die installierte Firmware-Version, MFLB-Nummern, gesetzte Force-Werte, aktuelle Speicherauslastung, Warnung bei Zykluszeitüberschreitungen und Batteriestatus.

Mit der App lassen sich diese Auswertungen und Informationen jederzeit auch außerhalb der Anlage auf mobilen Endgeräten ab­rufen. Auswertungen und Versionsunterschiede sind direkt z.B. per E-Mail, SMS oder WhatsApp teilbar. Dies verkürzt die Reaktionszeiten bei Auffälligkeiten oder Fehlern in der Anlage. Ein weiteres Feature ist der integrierte QR-Code-Scanner. Dieser ermöglicht es, ein Gerät in der Anlage gezielt zu überprüfen, indem die Daten des gescannten Gerätes direkt angezeigt werden.

Die App läuft auf Android- und iOS-Betriebssystemen und ist kostenfrei erhältlich.

Mobiler Befestigungsberater

Bild 8: Mit der App »fischer Professional« lassen sich Fragen rund ums Befestigen klären und die passenden Lösungen finden; Quelle: fischer
Bild 8: Mit der App »fischer Professional« lassen sich Fragen rund ums Befestigen klären und die passenden Lösungen finden; Quelle: fischer
Um Fragen zu Befestigungen direkt vor Ort auf der Baustellen klären zu können, wurde die »fischer Professional«-App ­entwickelt (Bild 8). Informationen zum Produkt, wie Zulassungsdokumente, oder die Frage, welche Befestigungslösung die richtige ist liefert die App auf das Smartphone. »Der Produktberater empfiehlt Kunden direkt die passende Befestigungslösung zum jeweiligen Anwendungsfall. Das System verweist auf ein Einzelprodukt oder eine Komplettlösung aus Mörtel, ­Ankerstange und Hülse«, erklärt ­Thomas Braun, Projektleiter Digital Services bei der Unternehmensgruppe fischer. »Innerhalb der App stehen weitere Informationen zu unseren Produkten zur Verfügung. Geeignete Befestigungssysteme lassen sich schnell recherchieren und bei Bedarf anschließend direkt im Online-Shop unserer Händler beziehen.« Zur passenden Lösung gelangt der Anwender ganz intuitiv per ­Abfrage der Angaben zum Untergrund, zu den Bauteilabmessungen sowie zur ­Montageart und den vorliegenden Lasten. Die »fischer Professional«-App bietet zahlreiche nützliche Tools und Features und wird aktuell weiter optimiert – z. B. durch ­einen Chat, der es Handwerkern ­ermöglicht, bei komplexen Fragestellungen direkt ­mit den ­Fischer-Anwendungstechnikern zu kommunizieren.

Mobiles Nachschlagewerk

Bild 9: Die 
E-Helfer-App hat 
bereits 20.158 
aktive Nutzer und verzeichnet bisher 105.000 Downloads
Bild 9: Die E-Helfer-App hat bereits 20.158 aktive Nutzer und verzeichnet bisher 105.000 Downloads
Mit der App E-Helfer der Elektrofachgroßhandlung Sonepar lassen sich alle wichtigen Vorschriften und Normen nachlesen (Bild 9). Normative Inhalte werden nicht nach Normungsnummer gesucht, sondern sind über eine Suchstruktur sortiert. Die ­Suche nach der korrekten Lösung – beispielsweise bzgl. der Suche nach einem konkreten Erder im Altbau, findet sich mit dem E-Helfer in nur drei Klicks: Wohnbau Ž Erdungsanlage & PA Ž Erder im Altbau. Die Inhalte sind die ­normativen Interpretationen des öffentlich bestellt und vereidigten Sachverständigen Marcel Aulenbach. Diese Interpretationen kommen aus den notwendigen Vorschriften und Richtlinien: DIN VDE, DIN, MLAR, VOB C usw. M. Aulenbach als Entwickler der E-Helfer App ist an vielen Großprojekten in Deutschland als Sachverstän­diger beteiligt.

Im E-Helfer sind Materialverlinkungen hinterlegt, um dem User hier die größtmögliche Sicherheit zu geben. So wird beispielsweise auf die korrekten Kabelkanäle im Fluchtweg oder auf die richtigen RCDs auf Baustellen (Typ B), gelinkt. Werden Normen angepasst oder neue Normen aufgenommen, werden diese auch im E-Helfer angepasst.

Aktuelle Beispiele: Die aktuellen Normungsergänzungen zur DIN VDE 0100-410 sowie zur Baustelle 0100-704 – beide ­wurden am 1. Oktober eingeführt und zum ­4. Oktober im E-Helfer angepasst. Zusätzlich werden bei wichtigen Änderungen Push- und Newsmeldungen an die User versendet.

Mit der Funktion »App to Paper« werden dem Nutzer verschiedene Bilder sowie ­Inhalte als PDF zur Verfügung gestellt. Diese werden rechtefrei gestellt und können an Kunden oder Mitarbeiter gegeben werden – sowie ohne Zusatzkosten per E-Mail angefordert werden. Darüber hinaus werden von Juristen geprüfte Vorlagen zu Formu­laren zur Verfügung gestellt, beispielsweise Bedenkenanmeldungen oder Behinderungsanzeigen. Im Bereich Protokolle werden dem Nutzer von Sachverständigen entwickelte und geprüfte Messprotokolle angeboten. Damit der E-Helfer-Anwender auch mit individuellen Problemen zur Lösung kommt, werden in vielen Sonepar-Niederlassungen spezielle ­E-Helfer-Schulungen zu ­aktuellen Themen angeboten. Hier werden auch noch die einzelnen Bedienungsschritte erläutert.
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Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders

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