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Immerhin würden rund 90 % der ausgeführten Elektroinstallationen auch heute noch konventionell ausgeführt, und man müsse den Markt aus der Perspektive des Fachhandwerks sehen, hieß es auf der Presse-Preview. Die Besonderheit von »Jung Home« ist nicht nur, dass mit einem einfachen System und ohne Bohrhammer das Zuhause im Neubau und im Bestand »smartifiziert« werden kann, sondern auch, dass das gesamte System lokal, also ohne Internetverbindung oder Server funktioniert und über ein Smartphone mit der entsprechenden »Jung Home«-App in Betrieb genommen wird.
Daten drahtlos sicher übertragen
Die Lösung nutzt Bluetooth Mesh nach Spezifikation der Bluetooth Special Interest Group (Bluetooth SIG) zur drahtlosen, sicher verschlüsselten Datenübertragung. Statt einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung wird eine »Many-to-many«-Verbindung mit ca. 30 m Reichweite erstellt. Alle eingebundenen Geräte wie Taster und Steckdosen sind dabei gleichzeitig Sender und Empfänger bzw. Repeater. Gesendete Daten werden automatisch 128-bit-verschlüsselt und gelangen nicht ins Internet.
(Bild: Jung)
Licht, Verschattung und Temperatur (aber auch einzelne Steckdosen) können bei dem System sowohl über Taster, Timerfunktion als auch über die »Jung Home«-App geschaltet werden. Nach bisher erfolgten Tests sind mindestens 100 Geräte über die App steuerbar. Vernetzte Gebäude und Smart Homes sollen allerdings nicht nur Komfort bieten, sondern auch beim Sparen helfen, denn sie machen die im Gebäude benötigte Leistung mess- und steuerbar. Auch eine Energieverbrauchsmessung wird daher mit der »Jung Home«-App möglich sein.
Kabellose Taster einbinden
Neben smarten, schalt- und programmierbaren Schuko-Steckdosen und Tastern wird es bei »Jung Home« auch batterieversorgte kabellose Taster geben, die z.B. an die Wand oder auch an Fenster geklebt werden können und in das System eingebunden sind. So können elektronische Schalter neben mechanischen genutzt werden – beide wie gewohnt installiert in fünf Minuten, ohne dass neue Installationsverfahren gelernt werden müssen.
(Bild: Jung)
Planung, Verkabelung und Montage werden klassisch ausgeführt und es sind keine Geräte in der Unterverteilung notwendig. Die gewünschten Unterputz-Systemeinsätze werden wie gewohnt montiert, Aufsätze werden aufgesteckt und sind sofort funktionsbereit. Laut Jung ist das Zuhause dann sofort »smart ready«, und der Elektrohandwerker profitiert von einer höheren Wertschöpfung.
Sprachsteuerung über Gateway
Für Sprachsteuerung und weitere Vernetzung hat Jung die Möglichkeit geschaffen, z.B. »mediola« im Profibereich sowie »Samsung Smartthings« für den Endkunden über ein Gateway einzubinden. Nach der Installation und dem Einlernen durch den Fachmann – das kann begleitend auch der Azubi sein, der sich für moderne Systeme interessiert – kann der Endkunde alle weiteren Konfigurationen über sein Smartphone vornehmen. Zur Sicherung der Grundeinstellungen ist laut Jung hier die Vergabe eines Passworts durch den Installateur denkbar. Der Elektrohandwerker kann dem Bauherrn bei Bedarf aber auch auch die Ursprungsdatei mit den grundlegenden Einstellungen später wieder bereitstellen.
Offiziell vorgestellt wird »Jung Home« vom 2. bis 6. Oktober 2022 auf der Messe Light + Building im Jung Show-Truck auf dem Freigelände und auf dem Jung-Stand B56 in Halle 11.1.
