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Strahlenschutzdosen

Elektro-Installation in bleifreien und bleihaltigen Strahlenschutzwänden

Wo Röntgen- und Gamma-Bestrahlungsanlagen zum Einsatz kommen, sind besondere bauliche Maßnahmen zur Strahlungsabschirmung angrenzender Räume vorgeschrieben. Dies betrifft viele Bereiche der diagnostischen Radiologie wie Krankenhäuser, Arztpraxen und Labore sowie Strahlentherapieräume.

Der bauliche Strahlenschutz wird in der DIN 6812:2010 für medizinische Röntgenanlagen bis 300 kV geregelt. Die Stärke der erforderlichen Abschirmung richtet sich einerseits nach der Leistung der Bestrahlungsanlage (Röhrenspannung) und ihrem Abstand zum benachbarten Aufenthaltsbereich, andererseits nach Art und Nutzung der zu schützenden Nachbarräume und der Art der Strahlung (Nutzstrahlung oder Streustrahlung). Das gängigste Material für die Abschirmung ist Blei, daher gilt als Maß der Abschirmung die Bleischichtdicke in Millimeter. Die abschirmende Wirkung anderer Stoffe als Blei wird als äquivalente Bleischichtdicke bzw. Bleigleichwert angegeben.

Der Röntgenraum selbst muss von allen Seiten strahlengeschützt umschlossen sein. Üblicherweise geschieht dies mit sogenannten Strahlenschutzwänden. Zum Einsatz kommen unter anderem Leichtbauwände mit Bleikaschierung an der dem Röntgenraum zugewandten Beplankungsseite. Da diese jedoch aufgrund ihres Gewichts und der toxikologischen Bedenklichkeit schwer zu verarbeiten sind, setzen sich in der Bau- und Ausbaupraxis zunehmend strahlengeschützte Wandbausysteme ohne Blei durch.

Bild 1: Durch den Einsatz der KAISER-Strahlenschutzdosen bleibt trotz Installationsöffnung der Strahlenschutz der Wand erhalten, ohne dass zusätzliche aufwändige Abschirmungsmaßnahmen erfolgen müssen.
Bild 1: Durch den Einsatz der KAISER-Strahlenschutzdosen bleibt trotz Installationsöffnung der Strahlenschutz der Wand erhalten, ohne dass zusätzliche aufwändige Abschirmungsmaßnahmen erfolgen müssen.

Elektro-Installation bisher aufwändig und unflexibel

Eine Herausforderung ist die Elektro-Installation in Strahlenschutzwänden. Denn jede Installationsöffnung unterbricht den Strahlenschutz. Bei Verwendung herkömmlicher Hohlwanddosen müssen die Öffnungen bereits bei der Wandmontage erstellt und anschließend aufwändig durch Umhausungen oder andere Maßnahmen abgeschirmt werden. Eine nachträgliche Elektro-Installation in der Wand ist bei dieser Methode nicht möglich.

Die Strahlenschutzdosen von KAISER, für die Installation in Strahlenschutzwänden ermöglichen den sicheren, schnellen und flexiblen Einbau von Schaltern, Steckdosen, Leitern, Klemmen sowie Einbaugeräten. Durch den Einsatz der neuen Strahlenschutzdosen bleibt trotz Installationsöffnung der Strahlenschutz der Wand erhalten, ohne dass zusätzliche Abschirmungsmaßnahmen – beispielsweise mit Walzblei – erfolgen müssen. Damit sind sie nicht nur für den Neubaubereich geeignet, sondern bieten erstmals auch eine Lösung für die nachträgliche Installation in bestehenden Strahlenschutzwänden. Ein wichtiger Einsatzbereich ist damit auch die Umgestaltung in Röntgen- und Bestrahlungsräumen von Arztpraxen, Laboren und Krankenhäusern sowie in benachbarten Räumen.

Bild 2: Die KAISER-Strahlenschutzdosen für die Elektro-Installation in bleifreien und bleikaschierten Strahlenschutzwänden. Die Hohlwanddosen mit integrierter Abschirmung ermöglichen den sicheren, schnellen und flexiblen Einbau von Schaltern, Steckdosen, Leitern, Klemmen sowie Einbaugeräten.
Bild 2: Die KAISER-Strahlenschutzdosen für die Elektro-Installation in bleifreien und bleikaschierten Strahlenschutzwänden. Die Hohlwanddosen mit integrierter Abschirmung ermöglichen den sicheren, schnellen und flexiblen Einbau von Schaltern, Steckdosen, Leitern, Klemmen sowie Einbaugeräten.

Maßgeschneiderte Lösung für bleifreie Strahlenschutzwände

Für bleifreie, besonders montagefreundliche Strahlenschutzwände wie »Knauf Safeboard« gibt es eine passende bleifreie Strahlenschutzdose. Sie absorbiert aufgrund der hohen Dichte des eingesetzten Spezial-Compounds sowohl weiche als auch harte Röntgenstrahlen zuverlässig und weist einen Bleigleichwert von 1,5 mm Pb auf. Diesem ist bei einseitigem Einbau der Bleichgleichwert der nicht durch die Installationsöffnung berührten Restbauteilstärke der Strahlenschutzwand hinzuzuaddieren. Hieraus ergibt sich der Bleigleichwert der gesamten Wand. Bei gegenüberliegendem Einbau wird im Bereich der Installationsdosen ein Bleigleichwert von 3 mm Pb erreicht. Mit der bleifreien Strahlenschutzdose werden die Vorteile von bleifreien Strahlenschutzwänden – vor allem die gesundheitliche Unbedenklichkeit durch bleifreie Werkstoffe – optimal unterstützt. Hinzu kommt ein einfacher, schneller und wirtschaftlicher Einbau. Denn der Zeitaufwand für die Montage entspricht dem einer Standardinstallation, da keine zusätzliche kostenintensive Abschirmung beispielsweise mit Strahlenschutzkappen erforderlich ist. Zudem ist auch eine nachträgliche Installation in vorhandenen bleifreien Strahlenschutzwänden möglich.

Bild 3: Für den Austausch vorhandener herkömmlicher Installationsdosen mit Ø 68 mm oder die Erweiterung von bestehenden Installationsdosen zu Mehrfachkombinationen hat Kaiser den »Zentriereinsatz 68/74« entwickelt. Er wird einfach auf den Fräser gesteckt und hilft bei der Erweiterung der Installationsöffnungen von 68 mm auf 74 mm und ermöglicht so den Einsatz von Strahlenschutzdosen mit integrierter Strahlungsabsorption.
Bild 3: Für den Austausch vorhandener herkömmlicher Installationsdosen mit Ø 68 mm oder die Erweiterung von bestehenden Installationsdosen zu Mehrfachkombinationen hat Kaiser den »Zentriereinsatz 68/74« entwickelt. Er wird einfach auf den Fräser gesteckt und hilft bei der Erweiterung der Installationsöffnungen von 68 mm auf 74 mm und ermöglicht so den Einsatz von Strahlenschutzdosen mit integrierter Strahlungsabsorption.

Flexibilität bei der Planung und nachträgliche Installation möglich

Die strahlenabsorbierende Funktion der KAISER-Strahlenschutzdosen hat der TÜV Nord EnSys zertifiziert. Sie weien neben dem Schutz vor Röntgenstrahlen erhebliche Vorteile bei Planung und Verarbeitung auf. So bieten sie neben der Option einer nachträglichen Installation auch die Möglichkeit des gegenüberliegenden Einbaus von Elektroinstallationsdosen. Die Strahlenschutzdosen können auch als Mehrfachkombination miteinander verbunden werden.

Die Montage entspricht der von herkömmlichen Hohlwanddosen mit einer Installationsöffnung von 74 mm Durchmesser. Sie kann auch als nachträgliche Strahlenschutzmaßnahme durchgeführt werden. Für die passgenaue Herstellung der Installationsöffnungen bietet KAISER praxisgerechte Systemwerkzeuge wie den »Multi 4000«-Fräser. Mehrfachkombinationen werden im Normabstand von 71 mm ausgeführt. Hierzu wird einfach bei den zu kombinierenden Strahlenschutzdosen ein markierter dünner Bereich des Halterandes abgetrennt. Die Durchverdrahtung erfolgt über einen Verbindungsstutzen.

Auch der Austausch vorhandener herkömmlicher Installationsdosen oder die Erweiterung von bestehenden Installationsdosen zu Mehrfachkombinationen ist ohne weiteres möglich. Hierzu hat Kaiser den »Zentriereinsatz 68/74« im Sortiment, der einfach auf den Fräser aufgesteckt wird. Damit kann die Installationsöffnungen einfach und schnell von 68 mm auf 74 mm vergrößert werden und so den Einsatz von Strahlenschutzdosen mit integrierter Strahlungsabsorption ermöglichen. Damit sind auch in diesem Einsatzfall keine aufwändigen Baumaßnahmen mit Bleiumhausungen erforderlich.

Die Innenabmessungen der neuen Strahlenschutzdose entsprechen der DIN 49073-1 sowie den Vorgaben der DIN EN 60670. Sie eignen sich somit für alle Installationsgeräte wie Schalter, Steckdosen oder Dimmer. Die Strahlenschutzdosen bieten aufgrund ihres großzügigen Volumens zusätzlich Platz für die Aufnahme weiterer Klemmen. Die Strahlenschutzdosen eignen sich in Verbindung mit einem VDE-Deckel auch als Verbindungsdosen.

Ein Animationsvideo findet sich hier.

Weitere Informationen unter:

https://www.kaiser-elektro.de/de_DE/loesungen/strahlenschutz/

 

Über die Firma
Kaiser GmbH & Co. KG
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