Missbräuchliche Verwendung der grün-gelben Ader

Wir sind Sonderanlagenbauer im Bereich der Spritzgießentnahmeautomation. Zur Verkabelung unserer Anlagen verwenden wir flexible, PVC-ummantelte Steuerleitungen mit nummerierten Adern. Im konkreten Fall verwendeten wir zum Anschluss eines aus Kunststoff bestehenden Gehäuses eine 18-adrige Leitung (17 nummerierte schwarze und eine grün-gelbe Ader). In diesem Kunststoffgehäuse sind Taster und Lampen untergebracht, welche ausschließlich mit 24V DC versorgt werden. Im Zuge einer Nachrüstung mussten wir die bis dahin nicht verwendete 18. grün-gelbe Ader zur Ansteuerung einer Lampe verwenden. Um eine eindeutige Identifizierung dieser Ader zu gewährleisten, verwendeten wir an den gesamten sichtbaren Enden eine schwarze, unlösbare Ummantelung (Schrumpfschlauch). Des Weiteren kennzeichneten wir diese Ader mit einer vierstelligen, eindeutigen Zahl, welche wir in unseren Hardwareplänen dokumentierten. Nun, nach beinahe fünf Jahren, bemängelt ein Sicherheitsingenieur eines großen, deutschen Unternehmens diese Ausführung. Er beruft sich bei seiner Kritik auf die DIN EN 60204-1 Absatz 14.2 »Identifizierung von Leitern«. Speziell der Absatz 14.2.4 lässt eine Ausnahme zu, welche uns vermuten lässt, im Einklang mit allen Normen gehandelt zu haben. War unsere Ausführung im Einklang mit den geltenden Normen? H.H., Bayern