Praxisfrage

Sicherheitsbeleuchtung mit Einzelbatterieleuchten

M. K. aus Sachsen-Anhalt | 31.03.2020

Es geht um ein Objekt, bei dem die Sicherheitsbeleuchtung mit Einzelbatterieleuchten umgesetzt wurde. Muss für diese Leuchten immer eine zentrale Test- und Überwachungseinrichtung installiert werden? Wie verhält es sich z. B., wenn die Kosten für die Prüfeinrichtung bedeutend höher sind als die Kosten für die überwachten Leuchten? Müssen in Treppenhäusern immer zwei Stromkreise für die allgemeine Stromversorgung (AV) vorgesehen werden?

M. K., Sachsen-Anhalt

Expertenantwort vom 12.05.2020

Thomas Flügel

Technischer Leiter Betriebstechnik mit Schwerpunkt Elektrotechnik an der Berliner Klinik Charité

Weiterlesen mit

Zugriff auf alle Inhalte des Portals
Zugriff auf das Online-Heftarchiv von 1999 bis heute
Zugriff auf über 3000 Praxisprobleme
Jede Praxisproblem-Anfrage wird beantwortet

Praxisproblem einzeln kaufen und direkt darauf zugreifen*

Kein PayPal?

*Bei Einzelartikelkauf akzeptieren Sie die Datenschutzbestimmungen und AGBs.

Sollte es Probleme mit dem Download geben oder sollten Links nicht funktionieren, wenden Sie sich bitte an kontakt@elektro.net

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Nullam pellentesque malesuada arcu dignissim pellentesque. Vestibulum vitae ex in massa aliquam lobortis ac sit amet elit. Phasellus blandit lectus ac dui pharetra, ac faucibus diam commodo. Phasellus blandit lectus ac dui pharetra, ac faucibus diam commodo. Phasellus blandit lectus ac dui pharetra, ac faucibus diam commodo.

Nulla pharetra ultricies velit in fermentum. Sed et laoreet mi, nec egestas lorem. Mauris vel eros convallis, sollicitudin erat a, pulvinar turpis. Vestibulum vel orci et ligula sollicitudin aliquam. Curabitur quis massa porta, gravida eros eget, imperdiet ex. Ut eu vulputate tellus, quis fermentum nulla. Aenean fermentum nisl sed augue venenatis, a vulputate nunc iaculis. Nam ut lorem fringilla, venenatis libero vel, dignissim mi. Etiam vel enim eget erat congue eleifend. Morbi efficitur dolor ac blandit fermentum.

Kommentare aus der Community (4)

T. F.

Berlin

19.08.2020

10:30 Uhr

Antwort an J. F., Nordrhein-Westfalen
zu 1
Die hier gemachten Ausführungen zur Gültigkeit von (Vor-)Normen und deren Anwendbarkeit sind grundsätzlich richtig, es ist aber die Frage, ob in einer Antwort zu einer Praxisanfrage solche Darlegungen, die sich im Grunde jeder Anfrage voranstellen lassen, jedes Mal notwendig sind. Zudem geht es in der Beantwortung solcher Praxisanfragen mitnichten immer darum, alles bis ins letzte Detail mit Normen und Vorschriften zu belegen, sondern dem Anfrager auch die Sicherheit zu geben, dass er durch eigene Überlegung und damit verbundene logische Schlussfolgerung in die Verantwortung treten kann, andernfalls kann man ja gleich einzelne Normenabschnitte abdrucken, was hier niemandem helfen würde.
zu 2
Es ist generell anzustreben, Notleuchten zentral anzusteuern, aber vor allem auch die, die in einem Nutzungsbereich installiert sind, in dem die Lichtstärke von Beleuchtungsanlagen verändert werden kann. Nur so kann auch sichergestellt werden, dass die geforderten lichttechnischen Daten in der vorgegebenen Zeit und der erforderlichen Gleichzeitigkeit in der Gesamtanlage erreicht werden. Dazu finden sich natürlich entsprechende Hinweise immer nur in normativen Anforderungen indirekt oder so, dass sich daraus schlussfolgern lassen muss, dass es in der Praxis tunlichst nicht anders umgesetzt werden sollte, als durch eine zentrale Ansteuerung (z.B. DIN EN 60598-2-22 (VDE 0711-2-22): 2015-06 Abschnitt 22.6.15). Einzig in der DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718):2014-06 wird in Abschnitt 718.559.101.2 auf die Dimmbarkeit im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Beleuchtungsstromkreisen hingewiesen. Aber auch hier muss man sich leider die Praktikabilität zusammensuchen, denn was in dieser Norm nur vermeintlich für die Beleuchtung im Allgemeinen gilt, muss natürlich auch für die Sicherheitsbeleuchtung gelten.
Es sei in diesem Zusammenhang auch noch der Hinweis gestattet, dass bei Ausfall der Allgemeinen Stromversorgung der Betrieb der Notbeleuchtung absoluten Vorrang vor der Nutzung haben muss. Es muss also sichergestellt sein, dass die Notbeleuchtung im notwendigen Bedarfsfall in voller Stärke funktioniert, weil die Nutzung dann in den Hintergrund tritt. Leider sind für solche Anwendungsfälle die normativen Aussagen so verklausuliert, dass man sich auf diese Grundsätze immer erst wieder besinnen muss, um dann auch die entsprechenden Anforderungen in den Normen überhaupt zu erkennen.
zu 3
Ganz klar sind natürlich die Beleuchtungs-Endstromkreise der Allgemeinen Stromversorgung, wie in der Anfrage bezeichnet, gemeint. Im Übrigen bin ich durchaus kein Gegner von Risikobetrachtungen, halte sie aber bei dem Mangel an dafür notwendiger Souveränität der in der Praxis damit umgehenden Akteuren oft nicht für umsetzbar. Leider ersetzen jetzt aus unterschiedlichen Gründen zunehmend diese Risikobetrachtungen, die ja eigentlich unmittelbar praxistaugliche Lösungen präferieren sollen, frühere eindeutige Normenaussagen.
Thomas Flügel (Autor der Expertenantwort)
J. F.

Nordrhein-Westfalen

19.08.2020

10:29 Uhr

Frage an den Autor:
Zur vorstehenden Leserfrage aus der de-Ausgabe 2020-12 möchte ich folgendes ergänzen bzw. klarstellen: 1. Das Erfordernis einer zentralen Überwachung für Einzelbatterieleuchten ergibt sich aus der DIN VDE V 0108-100-1: 2018-12, Pkt. 5.4.2 und aus technischen Gründen auch aus dem Punkt 4.4.1.
Zwar handelt es sich bei diesem Regelwerk "nur" um eine Vornorm, jedoch sollte berücksichtigt werden, dass gem. VDE 0022, Pkt. 1.3, auch Vornormen Bestandteile des VDE-Vorschriftenwerks sind und gem. §49 Abs. 2 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) davon ausgegangen werden kann, dass bei Anwendung der VDE-Regelwerke die anerkannten Regeln der Technik eingehalten wurden. Formell besteht zwar grundsätzlich keine Verpflichtung zur Anwendung von Normen, da ihre Anwendung der Freiwilligkeit unterliegt. Sind Normen allerdings z. B. Bestandteil einer Baugenehmigung oder eines Brandschutzkonzeptes als Teil einer Baugenehmigung oder ist deren Anwendung und/oder die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik vertraglich vereinbart worden, so erhalten Normen eine rechtliche Grundlage und sind dann verbindlich zu beachten und anzuwenden. Es sollte auch immer berücksichtigt werden, dass im Falle eines Rechtsstreits die sogenannte Beweislastumkehr gilt, d.h. der Angeklagte muss dann nachweisen, dass er die anerkannten Regeln der Technik sowie die geforderten Schutzziele eingehalten hat. Bei Anwendung und Einhaltung der Normen wird, wie bereits beschrieben, demnach richtiges Handeln vermutet.
2. Dass eine zentrale Anzeige aus wirtschaftlichen Faktoren immer berücksichtigt werden sollte, kann nur in jeder Hinsicht unterstützt werden, da erfahrungsgemäß kaum ein Betreiber seiner Verpflichtung zur regelmäßigen Prüfung von Einzelbatterieleuchten durch eine manuelle Prüfung nachkommt, die dauerhaft mit deutlich höheren Kosten verbunden ist, als die einmalige Einrichtung einer zentralen Anzeige und Überwachung.
Dass eine Zentralisierung vorgeschrieben ist, wenn sich die Leuchten infolge ihrer Nutzungsart dimmen lassen, kann ich aus den mir bekannten Regelwerken jedoch nicht nachvollziehen. Ich denke vielmehr, dass Herr Flügel damit die Notwendigkeit und normative Anforderung anspricht, Stromkreise der Allgemeinbeleuchtung zu überwachen, damit Sicherheitsleuchten, die in Bereitschaftsbetrieb geschaltet oder mit der Allgemeinbeleuchtung zusammen schaltbar ausgeführt sind, bei Ausfall der Allgemeinbeleuchtung zumindest in dem betroffenen Bereich automatisch zuschalten und die geforderte Mindestbeleuchtungsstärke sicherstellen.
3. Die Aussage, dass für Treppenhäuser keine Forderung nach 2 Stromkreisen der allgemeinen Stromversorgung besteht, möchte ich relativieren. Ich gehe zunächst davon aus, dass Herr Flügel nicht, wie beschrieben, die allgemeine Stromversorgung meint, sondern die Allgemeinbeleuchtung.
Bei der Revision der DIN V VDE V 0108-100: 2010-08 (jetzt: DIN VDE V 0108-100-1: 2018- 12) hat man bewusst das bisherige Erfordernis gestrichen, bei Wahl der Betriebsart Bereitschaftslicht der Sicherheitsbeleuchtung die Allgemeinbeleuchtung auf 2 Stromkreise aufzuteilen, da dieses bereits in der DIN VDE 0100-718: 2014-06, Pkt. 718.559.101.1, beschrieben wird und sich durch eine Risikobeurteilung ergeben kann. Soweit meine Anmerkungen und Klarstellungen.
T. F.

Berlin

19.08.2020

10:27 Uhr

Antwort an S. J., Nordrhein-Westfalen:
Selbstverständlich besteht für den Umfang, in welchem zu installieren ist, immer eine Verantwortung und somit eine Risikoabwägung. Insofern ist der Zusatz hier richtig. Die Anfrage könnte um diese Anmerkung ergänzt werden, allerdings sei nochmal betont, dass es in der Anfrage nur um die Sicherheitsbeleuchtung geht, sondern um die Gesamtbeleuchtung unter der Überschrift Sicherheitsbeleuchtung in einem Treppenhaus. Folglich sollte hier eine einfache und klare Antwort im Sinne des Praktikers Vorrang haben. Ungeachtet aller Risikobetrachtungen ist es eher verwirrend, wenn durch zwei Systeme, Allgemeine- und Sicherheitsversorgung, schon ein hohes Maß an Sicherheit erfüllt ist und nun auch noch eine Stromkreismehrung in der Allgemeinen Stromversorgung stattfindet.
Ich halte – ungeachtet der Richtigkeit des Einwands unter Bezugnahme von DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718):2014-06 Abschnitt 718.559.101 – es für eine Übersicherheit, dann auch noch in der Allgemeinversorgung mit zwei Stromkreisen zu arbeiten, wenn beide Versorgungsarten vorhanden sind.
Missverständlich ist hier, dass sich DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718):2014-06 grundsätzlich auf alle Beleuchtzungsanlagen bezieht, die öffentlich zugänglich sind. Abschnitt 718.559.101 behandelt gewissermaßen das unterste Level, die Norm spricht hier von einem „geringen Risiko“. Dies ist der angenommene Fall, dass nur eine Allgemeinbeleuchtung vorhanden ist und dennoch ein Mindestmaß an Sicherheit gegeben sein sollte. Hierbei wird übersehen, dass eine solche Aufteilung auf zwei oder mehrere Stromkreis, obwohl technisch ggf. nicht zwingend notwendig, auch ein Sicherheit darstellt. Aber schon, weil die Begriffe „Allgemein“ und „Sicherheit“ hier eng beieinanderstehen, sorgt im Verstädnis sehr schnell für Verwirrung. Dabei soll gleichzeitig nicht angezweifelt werden, dass es bei seltenen örtlichen Gegebenheiten auch durchaus sinnvoll mal sein kann, mehr als ein Stromkreis in der Allgemeinbeleuchtung zu installieren. Allerdings gilt hier immer, dass oft auch weniger mehr ist und das aus Gründen der Übersichtlichkeit und nicht der Wirtschaftlichkeit. Wir sollten im Blick haben, dass Übersichtlichkeit ein erheblich wichtiger Faktor in Anlagen mit einem Sicherheitsanspruch ist.
Thomas Flügel (Autor der Expertenantwort)
S. J.

Nordrhein-Westfalen

19.08.2020

10:25 Uhr

Frage an den Autor:
Zwar ist es korrekt, daß die VDE 0108-100:2005 keine Aussage über die Notwendigkeit von zwei Stromkreisen in Treppenräumen trifft, in der VDE 0100-718:2014 ist dies jedoch anders. Dort ist unter Punkt 718.559.101 eine Risikobeurteilung genannt, mit welcher die Erforderlichkeit zur Stromkreisanzahl bestimmt werden soll.

Kommentar schreiben

Bitte füllen Sie alle *Pflichtfelder aus

Ihr Kommentar*

Ihr vollständiger Vor- und Nachname (wird nicht veröffentlicht)*

Ihre E-Mail-Adresse (wird nicht veröffentlicht)*

Bundesland*

Bitte halten Sie mich über Updates, weitere Kommentare und Antworten der Branchen-Experten auf dem Laufenden.

Datenschutz und zusätzliche Informationen*

Die von Ihnen verfassten Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern erst nach Prüfung und Freigabe durch unseren Administrator. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung.

Zurück zur Übersicht