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Nachgefragt bei Andreas Baumann

Breitbanddienste – kundennah

Andreas Baumann
Geschäftsführer bei Euronics-Baumann, 
Bayreuth
Andreas Baumann Geschäftsführer bei Euronics-Baumann, Bayreuth
Der Elektrofachbetrieb Euronics-Baumann in Bayreuth betreibt seit den 80er-Jahren ein Breitbandnetz – als Kabelnetzbetreiber. Wir unterhielten uns mit Andreas Baumann, dem Geschäftsführer; er berichtet über die Entwicklung seines Unternehmens.

»de«: Herr Baumann, was veranlasste Sie, diese Dienstleistung in Bayreuth anzubieten?

A. Baumann: Wir begannen damit, kleine Antennenanlagen aufzubauen, vorwiegend bei Wohnungsgenossenschaften, später auch in größeren Wohngebieten. Über Kopfstellen versorgten wir kleinere Ortsnetze. Zu dieser Zeit dachte noch keiner daran, dass das Koaxialkabel für mehrere Dienste genutzt werden kann. Jedoch war uns klar, dass die Infrastruktur in den Häusern und zwischen den Häusern das Wichtigste darstellt. Denn das Teuerste an den Netzen ist die Kabelverlegung. Wir haben damals schon Leerrohre verlegt, um später flexibel auf neue Technologien reagieren zu können und auf relativ günstige Art und Weise Kabel austauschen zu können.

2002 kam Kabel Deutschland auf uns zu, um in unseren Kabelanlagen ein Pilotprojekt für Internet über das TV-Kabel zu starten. Hierzu sind sternförmig verlegte Kabel mit einem hohen Schirmungsmaß vorteilhaft. Wir hatten die Grundlage dafür. Ein Jahr später wurde über diese  Technologie auch Telefonie aufgeschaltet. Seit 2010 betreiben wir eine eigene Kopfstelle und bieten über unsere Leitungen TV, Internet und Telefonie an. Dazu mieten wir von den Stadtwerken Bayreuth Glasfaserstrecken an. Somit haben wir ein Alternativprodukt zu Kabel Deutschland.

»de«: Wie sieht das technische Konzept im Einzelnen aus?

A. Baumann: Von Anfang an ziehen wir die sternförmige Kabelverlegung vor. Zu Beginn wurde dadurch die Möglichkeit geschaffen, zwischen Kabel-TV oder terrestrischem Fernsehempfang wählen zu können. Jetzt besteht ein nahezu störsicherer und somit auch hochverfügbarer Betrieb zur Verfügung für Telefonie und Internet. Durch eine weitere Aufsplittung mit Glasfaserstrecken werden immer höhere Bandbreiten ermöglicht. Die Zukunft wird  komplette Glasfasernetze bis in die Wohnung erfordern, damit wir von Datenraten größer 1 Gbit/s sprechen können. Wir sehen das aus unserer Sicht so: »Die Zukunft kann kommen – wir sind bereit.«

»de«: Welche Vorteile hat der Kunde mit Ihrer Lösung?

A. Baumann: Wir bieten einen kurzen »Ansprechweg« an, es steht nicht eine träge »Hotline-Organisation« wie bei den großen Providern dazwischen. Der Kunde erreicht uns direkt, wir reagieren innerhalb kürzester Zeit. Wir überwachen hier in der Firmenzentrale unsere Netze selbst und in vielen Fällen entdecken wir hier schon Fehler im Vorfeld, die der Kunde oftmals gar nicht mitbekommt.

Der Kunde profitiert von unseren individuellen Lösungen.  Angefangen vom Studenten, der sein Modem bei uns abholen kann und sofort Internet hat, über den Privatkunden, dem wir die Technik zu Hause installieren, über den Kleinunternehmer, den wir vor Ort beraten und eine angepasste Lösung anbieten, bis hin zu Senioren, die von uns spezielle leicht zu bedienende Geräte mit einer ausführlichen Einweisung bekommen. Wenn beim Kunden zu Hause Probleme auftreten, z. B. bei der Installation, so gehen wir ihm zur Hand. Auf Wunsch des Kunden unterstützen wir ihn auch noch bei seiner Hausverkabelung bis hin zur Einbindung seiner Geräte ins Netz.

»de«: Welche Reichweite decken Sie mit Ihrer Dienstleistung ab?

A. Baumann: Wir versorgen im Stadtgebiet Bayreuth und angrenzenden Gemeinden inzwischen ca. 15.000 Haushalte. Sobald wir erkennen, dass in den von uns versorgten Gebäuden Fassadenrenovierungen vorgenommen werden oder Komplettsanierungen stattfinden, verlegen wir auf unsere Kosten ein speziell für uns angefertigtes Verbundrohr, in welchem ein Glasfaserrohr und ein Koaxialkabel eingeschweißt sind.

Ebenso verfahren wir in Neubaugebieten. Somit können wir zukünftig Glasfasern, sowohl in Einfamilien- als auch in Mehrfamilienhäusern, bis in die Wohnung einblasen. Dies gewährleistet eine, dem technische Fortschritt angepasste, Ausbaumöglichkeit.

»de«: Betrachten die großen Provider Sie als ernst zu nehmenden Konkurrenten?

A. Baumann: Nein, bei uns in Bayreuth ist die Zusammenarbeit mit den Technikern anderer Provider bestens. Wir arbeiten eng zusammen, weil jeder voneinander weiß, wo die Technik verlegt ist.

»de«: Besten Dank für das Gespräch, Herr Baumann
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Über den Autor
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Dipl.-Ing (FH) Sigurd Schobert

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