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2016 Rekordjahr bei umweltfreundliche Heizungen in Deutschland

17 % Marktwachstum bei Wärmepumpen

Absatzzahlen der Wärmepumpen von 2010 bis 2016; Quelle: BWP
Absatzzahlen der Wärmepumpen von 2010 bis 2016; Quelle: BWP
Größter Gewinner sind dabei die erdgekoppelten Systeme: Gegenüber dem Vorjahr legten sie um 21,8 % zu (2015: 17.000 Geräte; 2016: 20.700 Geräte). Luftwärmepumpen legten um 14,5 % von 40.000 Stück 2015 auf 45.800 in 2016 zu. Wie bereits im Vorjahr waren dabei insbesondere Monoblockgeräte mit einem Zuwachs von 19,5 % beliebt. Bei den Splitgeräten fiel das Wachstum mit 8,9 % etwas geringer aus.

Die Marktanteile zwischen erdgekoppelten Wärmepumpen und Luftwärmepumpen verändern sich gegenüber dem Vorjahr kaum: Luftwärmepumpen beherrschten auch 2016 den Absatz mit 68,9 % (Vorjahr: 70,2 %). Erdwärmepumpen legten um ein knappes Prozent zu.

Der Absatz von Warmwasserwärmepumpen blieb mit 12.500 Geräten unverändert gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt sind ca. 750.000 Heizungswärmepumpen in Deutschland installiert.

Ölpreisverfall verhindert breite Marktdurchdringung

Das größte Umsatzplus verzeichnen mit 16,7 Prozent die erdgekoppelten Wärmepumpen
Das größte Umsatzplus verzeichnen mit 16,7 Prozent die erdgekoppelten Wärmepumpen
Mit 62.500 abgesetzten Heizungswärmepumpen war 2008 bisher das erfolgreichste Jahr für Wärmepumpen: Teures Heizöl machte Erneuerbare Energien als preiswerte Alternative für viele Verbraucher attraktiv.

Heute haben sich diese Rahmenbedingungen ins Gegenteil verkehrt: Während der Heizölpreis 2016 auf ein neues Rekordtief fiel, steigen die Strompreise seit Jahren. Dazu Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe: »Fast 17 % Marktwachstum sind ein ermutigendes Signal für unsere Branche. Die hohen Fördersätze des Marktanreizprogramms seit April 2015 und die im Sinne des Klimaschutzes verschärften Anforderungen der Energieeinsparverordnung seit Anfang 2016 waren die Wegbereiter für diesen Aufschwung. Betrachtet man die absoluten Verkaufszahlen, so sieht man jedoch, dass die Wärmepumpe noch weit davon entfernt ist, ihr volles Potential für den Klimaschutz zu entfalten. Die Energiewende ist leider noch immer nicht im Heizungskeller angekommen.«

Gebäudebestand bleibt Sorgenkind der Energiewende

Wärmepumpen-Nutzer zahlen die volle EEG-Umlage und leisten so einen Beitrag zur Finanzierung der Energiewende. Heizöl, ein Hauptverursacher der globalen Erderwärmung, wird gar nicht beteiligt
Wärmepumpen-Nutzer zahlen die volle EEG-Umlage und leisten so einen Beitrag zur Finanzierung der Energiewende. Heizöl, ein Hauptverursacher der globalen Erderwärmung, wird gar nicht beteiligt
Während die Wärmepumpe in jedem dritten neugebauten Wohngebäude eingesetzt wird, bleibt der Erfolg im Gebäudebestand aus – hier liegt der Marktanteil bei unter 5 %. »Diesen Bereich muss die Politik adressieren, schließlich sind zwei Drittel der 21 Millionen Heizungen in Deutschland unzureichend effizient«, argumentiert Martin Sabel. Wegen der höheren Energieverbräuche in älteren Gebäuden reagieren die Verbraucher sensibler auf die Preise der verschiedenen Energieträger als in sparsamen Neubauten. Während der Preis für Heizöl auf unter 5 Cent gesunken ist, verharrt der Heizstrompreis bei über 21 Cent. Dabei machen Steuern, Abgaben und Umlagen 76 % des Heizstrompreises aus, während Heizöl in Deutschland – im Unterschied zu den meisten anderen EU-Ländern – kaum besteuert wird.

Strategiepapiere sehen Wärmepumpe als zentrale Heizung der Zukunft

Gemessen am Gesamtabsatz für Wärmeerzeuger beträgt der Marktanteil von Wärmepumpen noch unter 10 %. Das ist weit von der zentralen Rolle entfernt, die der Wärmepumpe im Klimaschutzplan 2050 oder in der Energieeffizienzstrategie Gebäude zugeschrieben wird. Unter dem Schlagwort Sektorkopplung fordern diese Papiere ebenso wie Studien des Fraunhofer ISE oder der Deutschen Umwelthilfe, den Wärmesektor zu elektrifizieren. Wärmepumpen als hocheffiziente Technologie sollen dabei sicherstellen, dass der Stromverbrauch nicht unnötig steigt. »Wer die Sektorkopplung will, muss die Steuern und Abgaben auf Energieträger neu ausrichten. Eine CO2-Bepreisung wäre dafür ein geeignetes Instrument« so Martin Sabel.

www.bwp.de
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