Praxisfrage

Messung der Schleifenimpedanz an Einspeisungen

T. B. aus Hessen | 24.02.2015

Bei der Einspeisung von Niederspannungshauptverteilungen liegen häufig hohe Stromstärken und Querschnitte vor, wie werden diese Zuleitungen fachgerecht gemessen? Aktuelles Beispiel ist eine Einspeisung einer NSHV bestehend aus 3x 2x 300mm² und 1000 A. Ist hier ein Messgerät wie das Fluke 1653B geeignet? Welche Hersteller bieten geeignete Messtechnik an? T. B., Hessen

Liebe Leser der Fachzeitschrift “de”,

Zur Beantwortung dieser Frage lassen sich einige Beiträge der Fachzeitschrift "de" heranziehen. Wir empfehlen unseren Lesern zu diesem Thema die Lektüre folgender Beiträge:

Beurteilung der Messergebnisse von Schleifenimpedanzen

Rechnerische Ermittlung des Schleifenwiderstands

Schleifenimpedanzmessung an Motoren

Mit freundlichen Grüßen

Michael Muschong, Redaktion “de”

pp15046

Kommentare aus der Community (3)

C. W.

Hessen

18.11.2019

09:12 Uhr

In der Norm zu den entsprechenden Messgeräten ( DIN EN 61557-3(VDE 0413-3)) steht sinngemäß folgendes.
Bei Messungen in unmittelbarer Nähe des Netzversorgungstransformators sind spezielle Messgeräte mit Schleifenimpedanzfunktion (Einflussgröße Netzphasenwinkel bis 30°) zu verwenden. Alternativ kann eine erhöhte Betriebsmessunsicherheit berücksichtigt werden. In der Nähe bedeutet hier < 50m. Ich unterstelle, dass es sich bei dem geschilderten Fall um eine Einspeisung der NSHV durch einen Transformator handelt.
Das Bedienungshandbuch von Fluke 165(X) sagt aus, dass die angegebenen Betriebsmessunsicherheiten bin zu einem Netzphasenwinkel von 30° gelten. In sofern ist das Messgerät nach meiner Einschätzung geeignet.

Auch für den Fall, dass die Einspeisung nicht durch einen "nahen" Transformator erfolgt ist die Messung mit dem Fluke 1653B (mit den angegebenen Betriebsmessunsicherheiten) dann ohnehin möglich.

Bestehen Zweifel an der Anwendbarkeit eines Messgerätes, so würde ich mich unter Umständen auf VDE 0100-600 stützen und die Impedanz an der Übergabestelle beim Netzbetreiber erfragen und mit den Leitungsimpedanz die Impedanz / Kurzschlussstrom an der NSHV berechnen.Die Impedanzbeläge zur Berechnung von Leitungsimpedanzen kann man den Herstellerdaten entnehmen. Wie in einigen Ausgaben der "de" publiziert stellt diese Möglichkeit (Kurzschlussstromberechnung) für ungeübte Anwender einen hohen Aufwand dar - Es sei denn man verfügt über eine geeignete Softwarelösung.

Aber das nur vollständigen Darstellung wegen...

Für Stromkreise "nach" der NSHV sollte eine Messung dann unkritisch sein.

Desgleichen ist übrigens bei der Variante mit dem Transformator möglich. Aus den Betriebsmitteldaten kann die Berechnung des Kurzschlussstromes / Innenimpedanz relativ einfach erfolgen.
T. E.

Rheinland-Pfalz

18.11.2019

09:12 Uhr

Messgeräte wie Fluke 1653, Profitest usw. sind für die Messung des Ik an Einspeisungen nach meiner Erfahrung von ~10000 Messungen in 15Jahren nicht geeignet. Messen Sie damit bitte nur Steckdosenstromkreise. Durch den geringen Prüfstrom (12A beim 1653) wird der speisende Transformator nicht derart belastet dass auch ein ausreichend hoher Spannungseinbruch erzeugt wird. Sie erhalten bei erforderlichen Mehrfach-Messungen (mindestens 10 Messungen, um z.B. Spannungsschwankungen des vorbelasteten Transformators zu erkennen) ein Ergebnis mit beliebiger Streuung. Anders formuliert: je näher Sie mit dem Prüfstrom an den tatsächlichen Ik herankommen umso genauer wird die Messung. Dies erreicht man erst mit Prüfströmen ab 200A mit einem Messgerät wie Panensa MIC11.
k. s.

Hessen

18.11.2019

09:12 Uhr

Ik max. 50kA bei Fluke 165x, laut Anleitung.

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