Home Licht+Energie Beleuchtung Zwei neue Türme für die Sagrada Família in Barcelona

Lichtkunst für die Evangelisten Markus und Lukas

Zwei neue Türme für die Sagrada Família in Barcelona

Seit Dezember 2022 haben die Sagrada Família und der Himmel von Barcelona mit Markus- und Lukasturm zwei neue Wahrzeichen,-
Seit Dezember 2022 haben die Sagrada Família und der Himmel von Barcelona mit Markus- und Lukasturm zwei neue Wahrzeichen,-
(Bild: Licht Kunst Licht/Marcela Grassi)

Die enge Zusammenarbeit zwischen den Lichtplanern vom LKL Design Hub Barcelona, den Büros von Licht Kunst Licht in Deutschland und dem Architektenteam der Sagrada Família hat es ermöglicht, das nächtliche Ensemble der Kirche um zwei neue Türme zu erweitern.
Nach dem traditionellen Weihnachtskonzert fand die feierliche Einweihung der Beleuchtung der zwei Türme unter großer lokaler und internationaler Aufmerksamkeit statt. Markus ist mit der Skulptur des Löwen gekrönt, Lukas mit der Figur des Ochsen.

Die Sagrada Família mit den neuen Türmen als Lichtzeichen am Nachthimmel
Die Sagrada Família mit den neuen Türmen als Lichtzeichen am Nachthimmel
(Bild: Licht Kunst Licht/Marcela Grassi)

Die Symbole der Evangelisten: Der Löwe und der Ochse

Sechs der achtzehn von Gaudí für die Sagrada Família geplanten Türme bilden den zentralen Kern der weltberühmten Basilika. Der höchste Turm des Komplexes wird der Jesusturm sein, der sich oberhalb des Querschiffs befindet und nach Fertigstellung 171 Meter hoch sein wird. Um ihn herum befinden sich die Türme, die den vier Evangelisten gewidmet sind. Diese Türme sind die dritthöchsten der Kirche mit einer Höhe von 135 Metern, der Ende 2021 fertiggestellte Turm der Jungfrau Maria misst 138 Meter.

Die beiden fertiggestellten Türme befinden sich an der Nordseite der Kirche, und für Ende 2023 ist die Fertigstellung der Türme des Matthäus und Johannes geplant, wodurch dann die lang ersehnte Einweihung des gesamten Evangelistenkomplexes möglich wird.

Aufbau der Evangelistentürme

Die beiden fertiggestellten Türme befinden sich an der Nordseite der Kirche, und für Ende 2023 ist die Fertigstellung der Türme des Matthäus und Johannes geplant
Die beiden fertiggestellten Türme befinden sich an der Nordseite der Kirche, und für Ende 2023 ist die Fertigstellung der Türme des Matthäus und Johannes geplant

(Bild: Licht Kunst Licht/Marcela Grassi)

Die Türme der Evangelisten sind in drei Abschnitte aufgeteilt: der Sockel des Turms, der mit dem Bauwerk verbunden ist, der Turmkörper und die Spitzen.
Der Sockel des Turms ist schlank und weist mehr längliche Öffnungen auf als der Turmkörper. Im Innern ermöglicht eine Wendeltreppe mit einem steinernen Geländer den Besuchern einen eindrucksvollen Aufstieg. Die Türme haben zudem einen Aufzug im inneren Kern.

Der Turmkörper hat, genau wie der Marienturm, dreieckige Öffnungen, durch die natürliches Licht in den Innenraum fällt und bei Nacht die Innenbeleuchtung sichtbar wird.

Die Spitzen ähneln denen der Glockentürme an den Fassaden und bestehen aus drei Elementen: ganz unten sind die die sechseckigen Schilde mit den Lobpreisungen Amen und Alleluja platziert; über den Schilden befindet sich ein golden verzierter Ikosaeder, und schließlich krönt die dem jeweiligen Evangelisten entsprechende Figur mit dem Buch und den Flügeln den Turm.

Ikonographische Darstellung der Evangelisten

In der christlichen Überlieferung werden die vier Evangelisten ikonographisch mit folgenden Figuren dargestellt: ein Mann oder ein Engel im Falle von Matthäus, ein Löwe für Markus, ein Ochse für Lukas und ein Adler für Johannes.

Die Figuren sind das Werk des Bildhauers Xavier Medina Campeny und aus Thassos-Marmor gefertigt, ebenso wie das Evangelienbuch, das jede Skulptur begleitet und die entsprechenden Initialien der einzelnen Evangelisten enthält, die mit Trencadís in rötlichen Tönen hergestellt wurden. Das Skulpturenensemble jedes Evangelisten ist 4,5 Meter hoch und kann aus vielen Blickwinkeln der Stadt gut gesehen werden.

Harmonisch aufeinander abgestimmte Beleuchtung

Der Evangelistenturm für Lukas wird mit dem ikonographischen Symbol des Stiers bekrönt
Der Evangelistenturm für Lukas wird mit dem ikonographischen Symbol des Stiers bekrönt

(Bild: Licht Kunst Licht/Marcela Grassi)

Nach der Fertigstellung der Beleuchtung des Marienturms Ende 2021 ergänzt die Illumination der Evangelistentürme das Ensemble und wird zu einem wichtigen Teil des nächtlichen Erscheinungsbildes der Kirche. Das Beleuchtungskonzept ist sorgfältig in das Gesamtbild der Außenbeleuchtung des Bauwerks integriert. Um ein harmonisches Gesamtbild der Kirche zu erreichen, wird jeder Teil der Architektur Gaudís individuell analysiert, wobei stets die ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes und dessen angemessen sanfte nächtliche Erscheinung behutsam berücksichtigt wird.

Die Beleuchtung der Türme der Evangelisten besteht aus zwei Komponenten, die harmonisch aufeinander abgestimmt sind: die Innenbeleuchtung der Türme und die Außenbeleuchtung der Spitzen. Die unter der Wendeltreppe in den Türmen angebrachte Beleuchtung ist auf die Wände ausgerichtet und blendet diese sowie die Treppe selbst weich und gleichmäßig ein. In der Nacht strahlt die Innenbeleuchtung mit einer Farbtemperatur von 3.000 K sanft durch die dreieckigen Fenster und lässt den Betrachter das Volumen des Turms wahrnehmen. Zusammen mit der Innenbeleuchtung des Marienturms bilden die drei Türme ein ausgewogenes Ensemble.

Der Markusturm wird mit dem Löwe, ikonographisches Symbol für diesen Evangelisten, bekrönt
Der Markusturm wird mit dem Löwe, ikonographisches Symbol für diesen Evangelisten, bekrönt

(Bild: Licht Kunst Licht/Marcela Grassi)

Die Außenbeleuchtung der Spitzen der Evangelisten erfolgt von den höchsten Ebenen des Gebäudes. Insgesamt vier LED-Projektoren für jeden Turm beleuchten die Skulpturen der Evangelisten Markus und Lukas und ermöglichen somit eine symmetrische und homogene Darstellung aus jeder Perspektive. Insgesamt vier LED-Projektoren für jeden Turm, zwei in der Krone des Marienturms und zwei in den Türmen der Apostel, beleuchten die Skulpturen der Evangelisten Markus und Lukas.

Die Strahler, die auf dem Marienturm installiert wurden, sind zwischen den Spitzen der Krone integriert und beherbergen zwölf engstrahlende 15-Grad-Optiken in jeder Leuchte. Die Kombination aus zwei engstrahlenden Scheinwerfern und einem Abblendring ermöglicht eine präzise Beleuchtung des gesamten skulpturalen Ensembles. Die Modellierung mit einem weichen Licht begünstigt, dass das Weiß der Figuren sowie das goldene Geflecht der Ikosaeder hervorgehoben wird.

Zwei weitere Projektoren mit einem wesentlich engeren Lichtkegel und zusätzlichen Abblendringen sind in den Türmen der Apostel integriert. Diese sind auf die Spitzen ausgerichtet und vervollständigen einerseits die Beleuchtung auf symmetrische Weise während sie gleichzeitig die Figuren modellieren. Mit zwölf unabhängigen Linsen und je einer 6-Grad-Optik ermöglichen die Projektoren eine punktgenaue Steuerung des Lichts.
Die Figuren des Ochsen und des Löwen zusammen mit dem Buch und den Flügeln tauchen unter dem sanft projizierten Licht aus der nächtlichen Schwärze des Himmels auf. Sie werden in Kombination mit dem Stern in einem schön ausgewogenen Licht präsentiert. Dieser wird von innen mit kühlerem Licht mit einer Lichtfarbe von 4.000 K beleuchtet.

Steuerung über Dali-System

Alle Leuchten in den Türmen werden über ein Dali-System gesteuert, das maximale Flexibilität mit vollumfänglicher Dimmung und Szenenprogrammierung ermöglicht. Dieses leistungsstarke Steuerungssystem stellt sicher, dass die neue Beleuchtung nahtlos in das aktuelle und zukünftige Beleuchtungskonzept der Basilika integriert werden kann.

Über die Firma
Licht Kunst Licht AG
Bonn
Newsletter

Das Neueste von
elektro.net direkt in Ihren Posteingang!