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Neues Geschäftsführungsduo präsentierte Ergebnisse und Prognosen

Hekatron schließt Geschäftsjahr mit einem Plus von 8,8 % ab

Geschäftsführung Hekatron
Das neue Geschäftsführungsduo der Hekatron-Unternehmen: Arno Hohmann und Petra Riesterer

(Bild: Kalscheuer)

Die Hekatron-Unternehmen teilen sich auf in den Bereich Hekatron Brandschutz und Hekatron Manufacturing. Sie beschäftigen zusammen rund 1070 Mitarbeitende und sitzen im südbadischen Sulzburg. Die Hekatron Vertriebs GmbH (Hekatron Brandschutz) entwickelt und vertreibt seit über 60 Jahren Produkte und Systeme für den anlagentechnischen Brandschutz. Dem gegenüber fokussiert sich die Hekatron Technik GmbH (Hekatron Manufacturing) mit dem Bereich Electronic Manufacturing Services (EMS) auf die Produktion elektronischer Baugruppen.

Nachdem das Jahr 2023 nach weltweiten Materialengpässen mit vollen Auftragsbüchern gestartet war, folgte ab dem dritten Quartal ein deutlicher Nachfragerückgang. Dennoch wurden im vergangenen Jahr rund vier Millionen Rauch- und Brandmelder verkauft. So konnten trotz aller Widrigkeiten über 18 Mio. Euro in den Standort sowie den Bereich Forschung und Entwicklung investiert werden.

Neue Ideen und Ansätze konnte vor allem Petra Riesterer einbringen. Die 48-jährige Diplom-Elektroingenieurin ist seit 2022 Geschäftsführerin bei Hekatron Brandschutz: „Die Umstände der letzten Zeit bestärken uns einmal mehr darin, allem voran unser digitales Leistungsportfolio konsequent zu erweitern. Ein wichtiger Schritt unserer neuen Unternehmensstrategie ist unter anderem die Gründung und Entwicklung des Geschäftsfeldes ‚Digitale Applikationen und Dienstleistungen'.“ Entsprechend nimmt das digitale Service-Portal „Mein HPlus“, das online mit einer Produktdatenbank, Anlagenverwaltung, Planungshilfen, Anlagenanalyse und Instandhaltung unterstützt, einen hohen Stellenwert ein. Zudem wolle man Dienstleistungen zusammen mit den Kunden weiterentwickeln.

Petra Riesterer stellte zudem das neue Hekatron-Schlagwort „Lebensbeschützer*innen“ vor, sowie das Motto „Jedes Gebäude mit Hekatron“. Man wolle groß denken, und herausfinden, was man neben dem Bereich Brandschutz noch bewegen kann, so Riesterer. Dazu passt auch ihr Leitsatz, dass man auf Menschen vertrauen sollte, die Verantwortung übernehmen wollen.

Geschäftsführungswechsel auch bei Hekatron Manufacturing

Nachdem Michael Roth über 20 Jahre lang Geschäftsführer bei Hekatron Manufacturing war, übergab er seine Position am 1. April 2024 auch offiziell an seinen Nachfolger Arno Hohmann. Der gebürtige Bayer ist Spezialisten im Bereich Gebäude- und Sicherheitstechnik sowie Produktion und Logistik, und sagt über seine neue Rolle als Geschäftsführer: „Wenngleich ich das Ruder gerne in ruhigerem Fahrwasser übernommen hätte, so ist die aktuelle Situation auch eine Chance. Wir werden uns auf das Wesentliche fokussieren und das mit Kraft vorantreiben, um die Hekatron Manufacturing fit für die Zukunft zu machen. Hierfür haben wir bereits erste Maßnahmen in die Wege geleitet.“ Dazu gehört für den 48-Jährigen neben neuen Managementstrategien ein möglichst breites Angebotsportfolio zu schaffen. Die Sparte der freien EMS-Dienstleistungen, die im vergangenen Jahr ein Plus von 22 % generierte, soll weiter ausgebaut werden.

Zurückhaltend optimistische Prognose für 2024

Köbelin Hekatron
Theresa Köbelin erläuterte, wie man junge Fachkräfte gewinnt

(Bild: Kalscheuer)

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr ist Hekatron – insbesondere mit Blick auf die Entwicklungen in der Baubranche – zurückhaltend optimistisch. „Wir beobachten die konjunkturelle Lage sehr genau und sind darauf vorbreitet, möglichst flexibel auf alle Eventualitäten zu reagieren. So können wir unsere Produktion schnell an das Marktgeschehen anpassen. Außerdem sind wir dank aufgebauter Lager- und Sicherheitsbestände auch bei Nachfrageschwankungen durchgängig lieferfähig“, beschrieb Geschäftsführerin Petra Riesterer die Entwicklung vom Just-in-Time-Ansatz hin zur größeren Lagerhaltung und der Einführung eines Supply-Chain-Managements im Unternehmen. Zwar befinde sich die Baubranche in einer schwierigen Zeit, aber dafür sei die Nachfrage bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden wachsend.

Auch künftig planen die Hekatron-Unternehmen mit 35 Auszubildenden und Dual-Studierenden und investieren weiter in Nachwuchskräfte. Das Unternehmen wurde bereits mit den Siegeln „Great.Start! Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ und „Great Place to Work“ ausgezeichnet.

Unternehmensentwicklung und Fachkräftegewinnung

Baum Hekatron
David Baum stellte den Loop-Approach vor, der Mitarbeiter einbindet

(Bild: Kalscheuer)

Wie man hier erfolgreich sein kann, stellten David Baum und Theresa Köbelin in Sulzburg mit neuen Ansätzen zur Unternehmensentwicklung und Fachkräftegewinnung vor. Dies reichte vom New-Work-Ansatz, bei dem die Potenziale der Menschen am Standort besser gefördert und genutzt werden und neue Arbeitsweltkonzepte entstehen, bis hin zum Loop-Approach. Dieser bindet die Mitarbeiter ein, damit die Zusammenarbeit von innen heraus gestaltet werden kann. Tipp von David Baum: Wenn ein Mitarbeiter davon spricht, was man alles „könnte“ und „müsste“, kann er durch die einfache Frage „Was brauchst Du konkret?“ eigenverantwortlich das Unternehmen voranbringen.

Wie man offene Stellen besetzen kann, erläuterte Theresa Köbelin, die zeigte, wie man mit Social Media die junge Zielgruppe erreicht. Die „Basics“ sind natürlich auch für Elektrohandwerksbetriebe Planer und Facherrichter gültig: Man benötigt ein Handy, authentische Experimentierfreude und Risikobereitschaft, um mehr Sichtbarkeit in Social-Media-Kanälen zu generieren. Und wie immer gilt auch hier: Veränderungen anzustoßen ist Chefsache!

Blick in die Hekatron-Prüflabore

Im Rahmen des Presse- und Medientags konnten die Teilnehmer auch die Prüflabore von Hekatron besichtigen. Im Erprobungslabor für Brandmelde-Applikationen „Elba“ werden auf 280 m2 Prüf- und Testbrände nach geltenden und neuesten Normen durchgeführt. Jährlich werden dort bei über 200 Prüfbränden Brandmelder, Rauchwarnmelder und Rauchschalter getestet, wobei rund 60 Messgeräte die Rauch-, Wärme- und Gasentwicklung im Testraum dokumentieren.

 

Darüber hinaus gibt es ein Prüflabor für die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Hier werden sowohl Störaussendung als auch Störfestigkeit analysiert. Für den Test, ob die Geräte die normativen Grenzwerte nach EN54-3 einhalten, steht ein Akustik-Labor bereit. Mit den Ergebnissen aus Schalldruckmessungen in der schallreflexionsarmen Akustikmessbox kann eine gleichbleibende Verbreitung von Alarmtönen und Sprachtexten gewährleistet werden.

 

Besonders für Rauch- und Wärmemelder ist ein Rauchkanal vorhanden. Dort können Alarmschwellenmessungen und Tests gemäß EN 54 bzw. EN 14602 vorgenommen werden. Abgerundet wird Hekatrons Testabteilung durch Umwelt-, Klima- und Schwingungsprüfungen.

Über die Autorin
Autorenbild
Britta Kalscheuer

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Über die Firma
Hekatron Vertriebs GmbH
Sulzburg
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