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Neue Norm zur Installation von Kommunikationsverkabelung

Installationsplanung und Installationspraktiken in Gebäuden

Quelle: Fotolia/fotomek
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Elektrotechniker, die informationstechnische Verkabelungen innerhalb von Gebäuden errichten haben bestimmte Richtlinien zu erfüllen. Dies betrifft Trennungsabstände von Stromversorgungsleitungen und Informationstechnischen Leitungen, sowie Installationsbestimmungen von Kabelwegsysteme. Um auf den Informationstechnischen Leitungen keine Störungen zu verursachen ist diese Norm in Kraft getreten.

In dieser Neuerscheinung hat sich viel geändert. Unter anderem sind nun die Anforderungen in Bezug auf Halterungen, Kabel, Stapelhöhe von Kabelwegsystemen und Überspannungsschutzeinrichtungen überarbeitet worden. Neue Abschnitte über die Verkabelung für verteilte Gebäudedienste in Gebäuden und über gemeinsame Infrastrukturen in Mehrfamilienhäusern sind nun ebenfalls Bestandteil dieser Norm.

Planer und Ausführende, die Gebäude installieren müssen neben den Produktnormen für Kabel und Leitungen jetzt auch die gesetzlichen Anforderungen der EU-Bauproduktenverordnung erfüllen. Die sogenannten »Euro-Klassen« sind abhängig vom Gebäudetyp und in der Tabelle NA.1 ausführlicher dargestellt.

Bei dem Verbinden und Anschließen von Informationstechnischen Leitungen hat man einige wichtige Dinge zu beachten. Scharfe Biegungen oder besser gesagt Knicke können die Übertragungseigenschaft des Kabels beeinträchtigen.

In der Praxis sieht man häufig, dass die Verdrillung der Aderpaare am Endgerät viel zu früh aufgehoben ist. Die Verdrillung ist möglichst nah bis zu dem mechanischen Anschlusspunkt beizubehalten. Diese Maßnahme beugt eine Störung der Signale vor.

Ebenfalls findet man an Verteilern für informationstechnische Zwecke oft unbenutzte und nicht auf Klemmen gelegte Adern. Diese sind auf einer Potentialausgleichsschiene zu setzen um die eventuell bestehenden induzierten Ströme und Magnetfelder abzuleiten.

Darüber hinaus spielt der Schirm in einer Leitung eine wesentliche Rolle. Dieser ist an allen Anschlusspunkten anzuschließen und nicht als Zugentlastung zu missbrauchen.

Es empfiehlt sich außerdem, Geräte vor Überspannung zu schützen. Dies kann ein Überspannungsschutz (SPD) realisieren. Hierzu gibt es aber eine wichtige Information: Bei der Verwendung von geschirmten Kabeln ist der Kabelschirm vom ankommenden SPD und dem dort abgehenden Kabel mit demselben Potential zu verbinden.

Hinsichtlich der EMV-Problematik ist ein PEN-Leiter aufgrund der Oberwellenbelastung und unsymmetrische Ströme zu vermeiden. Lässt sich dies nicht realisieren ist bei Gebäudeeintritt der PEN-Leiter in Neutralleiter (N) und Schutzleiter (PE) aufzutrennen. Bevorzugt und das bessere System ist weiterhin das TN-S System.

 

 
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Dirk Maske

BFE Oldenburg

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