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Digitales Planen und Bauen

Die Zukunft ist da

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Manche Visionen wie die Elektromobilität schlummern lange in der Schublade, bevor sie mit angezogener Handbremse Einzug in die Gegenwart halten. Andere ­Entwicklungen kommen gleich mit Vollgas, so wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, 3D-Druck, Virtual Reality und BIM (Building Information Modeling). Heute halten selbstlernende Systeme im Smart Home Einzug, Amsterdam baut eine Brücke im 3D-Metalldruckverfahren, Lichtplanungen und Ausbildungsübungen finden im virtuellen Raum statt, und der ZVEH sieht BIM als durchstartendes Thema.

Großes Potenzial entdeckte auch die Messe München in der Digitalisierung: Im Januar kündigte sie ihre neue Messe »digital Bau« an – wohl­gemerkt im gleichen Jahr, in dem mit der Cebit eine der weltweit größten IT-Messen eingestellt wurde. Dies zeugt weniger von Wagemut als eher von der Überzeugung der Veranstalter, dass eine Fachmesse speziell für digitale Lösungen in der Baubranche zukunftsfähig und profitabel ist. BIM wird ­dabei sicherlich ein Thema sein, das viele Aussteller und Besucher anlockt.

Dass die digitale Bauwerksdatenmodellierung, die alle Informationen verknüpft und vernetzt, keine Zukunftsmusik mehr ist, zeigt der Neubau des Siemens-Campus im schweizerischen Zug. Das siebenstöckige Gebäude wurde komplett mit BIM geplant und ausgeführt. Und viele Hersteller bieten inzwischen offene BIM-Tools und -Daten zu ihren Produkten an.

Wie so oft kommt ein weiterer Impuls zur Förderung der Digitalisierung aus der Politik: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat seinen »Stufenplan Digitales Planen und Bauen« verabschiedet, der digitales Planen und Bauen in Deutschland zum Standard machen soll. Öffentliche Auftraggeber im Zuständigkeitsbereich des BMVI werden in ihren Ausschreibungen ab 2020 entsprechende Anforderungen stellen und BIM als »anzuwendendes Planungsinstrument« in die Verträge aufnehmen.

Natürlich muss nicht jeder Elektrohandwerksbetrieb jeden neuen Trend mitmachen und umsetzen. Aber er sollte über digitale Entwicklungen in der Elektrobranche informiert bleiben, damit er auch in Zukunft weiterhin fachkundig und fundiert beraten, planen und installieren kann.
Über die Autorin
Autorenbild
Britta Kalscheuer

Redaktion »de«

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