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Müssen wir auf Touchscreens verzichten?

Infektionsschutz bei Smartphones

Ascom Smartphone Infektionsschutz
»Ascom Myco 3«: infektionssichere Android-Plattform für Kommunikation, Barcode-Workflows und Notsignal-Apps für Alleinarbeitende

(Bild: Ascom)

Ob für Gebäudetechniker, für Ingenieure oder Betriebselektriker - im Außeneinsatz lauert in vielen Bereichen Infektionsgefahr. Und das nicht nur durch Aerosole: Um an den Einsatzort zu gelangen, müssen zahleiche potenziell kontaminierte Oberflächen berührt werden. Und von der Hand in den Mund ist es dann nur noch ein kleiner Schritt: In Verhaltensstudien griffen sich die Probanden im Durchschnitt zehnmal pro Stunde an Auge, Nase oder Lippen – und damit an mögliche Einfallstore für Infektionen (Quelle: Mark Nicas und Daniel Best, 2008, Kwok et al, 2014). Dies geschieht in der Regel unbewusst. Farbversuche zeigen, dass solche Verschleppungen selbst dann nicht vermeidbar waren, wenn sich die Testpersonen ausdrücklich um die Vermeidung von Handkontakten bemühten (Quelle: Prof. Dr. med. Ortwin Adams, Farbversuch in der Sendung »Quarks«, 2020).

Telefon als Keimdepot für Schmierinfektionen

Experten sparen daher nicht mit Ermahnungen zum regelmäßigen Händewaschen. Aber selbst das ausgiebigste Einseifen bringt nur kurzfristigen Effekt, wenn man bei den Hygienemaßnahmen das mitgeführte Smartphone nicht mit einbezogen hat und das Gerät damit zum Keimdepot wird. Schon beim nächsten Telefonat oder E-Mail-Abruf sind Bakterien, Viren oder Pilze wieder auf den Händen, sogar während der Mittagspause. Daher ist selbst bei ausschließlich von einer Person genutzten Endgeräten eine Desinfektion nach jeder Handreinigung dringend zu empfehlen. Das Problem dabei: Auf häufigen Kontakt mit gängigen Desinfektionsmitteln wie Ethanol oder Virkon S sind normale Smartphones nicht ausgelegt. Die Chemikalien greifen die in Consumer-Geräten verwendeten Kunststoffe an, die Kontakte fürs Ladekabel können korrodieren.

Sollen wir also lieber gleich ganz die Finger vom Touchscreen lassen? Keine gute Idee, denn gerade im Außeneinsatz ist die Erreichbarkeit per Telefon, SMS oder Mail besonders wichtig und für viele Tätigkeiten entscheidend – man denke nur an die vielen Einzelarbeitsplätze. Es gilt also, Funktionalität und Hygiene unter einen Hut zu bringen. Hier lohnt sich der Blick auf den klinischen Bereich: Dort sind Smartphones trotz hoher Keimbelastung mittlerweile allgegenwärtig: Sie sind mit der Medizintechnik vernetzt, ermöglichen Sprachkontakte mit den Patienten und schnelle, papierlose Workflows, zum Beispiel beim Bettenmanagement.

Schmierübertragungen werden im Krankenhaus durch regelmäßige Wischdesinfektionen verhindert. Als Endgeräte sind spezielle Klinik-Smartphones im Einsatz, denen der intensive Kontakt mit der aggressiven Entkeimungschemie nichts anhaben kann. Denn das Desinfiziens muss mindestens 30 Sekunden einwirken, um die aktive Virenlast von mehreren Millionen auf unter 100 zu drücken, die als unbedenklich gelten (Quelle: Günter Kampf, Daniel Todt, Stephanie Pfaender, Eike Steinmann: Persistence of coronaviruses on inanimate surfaces and its inactivation with biocidal agents, in: Journal of Hospital infection (2020).

Klinisch getestete Smartphones auch für das Handwerk

Da mag es kaum verwundern, dass robuste Endgeräte wie z.B. das »Ascom Myco 3« zunehmend in anderen Branchen als Firmen-Smartphones zum Einsatz kommen. Sie stehen im Funktionsumfang normalen Android-Geräten in nichts nach, bieten aber noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile. Sie sind, in der Gehäusetechnik wie intern, so konzipiert, dass ihnen Stürze auf den Boden wenig anhaben können, und verfügen über belastbarere Ladekontakte.

Der Akku ist im laufenden Betrieb wechselbar; somit ist eine konstante Nutzung auch im Schichtbetrieb sichergestellt. Ein Alarmtaster auf der Geräteoberseite sowie ein integrierter Barcode-Leser ermöglichen neue Workflow- und Sicherheitsfeatures. Hierzu zählt beispielsweise das Alarmierungs- und Gefahrenmanagementsystem Ascom MAS (Message Application System). Es lokalisiert, verarbeitet und archiviert Alarme über gängige Providernetze und eine Smartphone-PNA-App mit Personennotsignalfunktion. Mit einer Web-basierten Konfigurations- und Bedienoberfläche kann das System weitere Stör- und Alarm-Informationen verarbeiten, wie z.B. aus der Gebäudeleittechnik oder Maschinenstörungen.

Nicht nur in Zeiten der Pandemie sollte ein modernes Arbeitsschutzkonzept die Kommunikationstechnik der Mitarbeiter mit einbeziehen. Dazu zählen Alarm-Apps ebenso wie Informationen über Infektionsschutz, das Bereitstellen geeigneter Desinfektionsmittel – und vor allem robuster Endgeräte, die sich durch weniger Krankheitstage und praktische Features schnell amortisieren.

Arbeitssicherheit bei Smartphones in infektionsgefährdeten Bereichen

Maßnahmen Arbeitgeber:
1. Desinfektionssichere Endgeräte ausgeben
2. Mitarbeiter informieren
3. Desinfektionsmittel und Einmaltücher oder gebrauchsfertige Reinigungs- und Desinfektionstücher bereitstellen.

Maßnahmen Arbeitnehmer:
1. Die Hände reinigen
2. Mobilgerät falls erforderlich von Schmutz befreien
3. Gesamte Oberfläche mit einem Desinfektionsmittel-getränkten Einmaltuch abreiben
4. Feuchtigkeitsfilm mindestens 30 Sekunden einwirken lassen
5. Anschlussbuchsen kontrollieren und falls erforderlich mit nichtleitenden Instrumenten reinigen, Flusen entfernen.

Autor: Guido Gloy, Head of Solutions Deutschland, Österreich & Schweiz, Ascom Deutschland GmbH

Informationen zur Coronavirus-Krise

Weitere wichtigen Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus auf das Handwerk und sonstige nützliche Informationen finden Sie ab jetzt unter www.elektro.net/corona. Diese Seite wird laufend aktualisiert.

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