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Normengerechte Lösungen für mehr Lebensqualität

ELEKTROINSTALLATION FÜR BARRIEREFREIES WOHNEN

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(Bild: Siemens AG)

Mehr Lebensqualität für körperlich eingeschränkte Menschen durch geeignete technische Lösungsmöglichkeiten, das ist das Ziel eines barrierefreien Wohnumfelds. Das bedeutet zum einen: optimalen Lebenskomfort für bewegungseingeschränkte Menschen zu ermöglichen, z. B. durch eine stufenlose Erreichbarkeit, breitere Türen oder tiefer angebrachte Türklinken. Zum anderen geht es darum, besondere Sicherheitsanforderungen zu berücksichtigen, z. B. in Bezug auf technische Hilfsmittel.
Die Rechtsgrundlagen dafür sind in den Landesbauordnungen geregelt, die auf Landesebene Gesetzesstatus haben. Die eigentliche Planung, Ausführung und Ausstattung regelt hingegen die DIN 18040-2. Diese gilt für alle Arten von Wohngebäuden, also für den Eigenheimbereich ebenso wie für Seniorenresidenzen o. ä. Ergänzend zu der Norm werden in der Richtlinie VDI 6008 Beiblatt 3 detailliert die Anforderungen an Elektrotechnik und Gebäudeautomation beschrieben.

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(Bild: Siemens AG)

Anforderungen an die Elektroinstallation

Bezogen auf die Elektroinstallation sind dabei vor allem drei Punkte relevant: die Aufteilung der Stromkreise (für erhöhte Verfügbarkeit und Unfallprävention), zusätzliche Steckdosen (z. B. für Höhenverstellung, elektronische Armaturen etc.) und zusätzliche FI-Schutzschalter. Beleuchtung und Steckdosen sind demnach also separat abzusichern. Steckdosen sind an allen Waschbecken und Toiletten, nach Prüfung ggf. auch an Badewannen, vorzusehen.
Besonderes Augenmerk verdient in diesem Zusammenhang die Absicherung und Aufteilung der Stromkreise über FI-Schutzschalter. So soll verhindert werden, dass eine FI-Schutzschaltung z. B. für Garten- oder Badezimmerverbraucher auch zur Abschaltung von notwendigen technischen Hilfen wie Beleuchtung oder Notrufsystemen führen kann. Der Einsatz von FI/LS-Kombinationen erhöht die Anlagenverfügbarkeit und Fehler lassen sich einfacher eingrenzen.
Kombinierte FI/LS-Schalter in einer Teilungseinheit (TE) Breite sind, gerade auch bei Nachrüstungen, für diesen Einsatzbereich besonders gut geeignet, da sie nicht mehr Platz benötigen als ein normaler LS-Schalter. Siemens hat das erste Gerät am IEC-Markt mit integriertem Leitungsschalter in nur 1 TE entwickelt.

Gleichzeitig ist darauf zu achten, welcher FI-Typ für die jeweilige Schutzaufgabe am besten geeignet ist: FI-Schutzschalter des Typs A lösen sowohl bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen als auch bei pulsierenden Gleichfehlerströmen aus. Für einphasige Frequenzumrichter, die in vielen modernen Betriebsmitteln wie z.B. Waschmaschinen eingesetzt werden, ist hingegen der Typ F der richtige FI-Schalter. Er verfügt über eine Kurzzeitverzögerung (bis zu 10 ms). Diese verhindert ein ungewolltes Auslösen bei pulsierenden Ableitströmen, die beim Einschalten eines Filters auftreten können.
Für barrierefreie Umgebungen ist eine Risikobewertung nach DIN 0100-420 für den Schutz von thermischen Auswirkungen notwendig, die „zusätzliche Maßnahmen“ erfordern kann. Eine solche Maßnahme ist der Einsatz von Brandschutzschaltern (AFDD), die auch als Kombigeräte mit integrierter LS-Funktion in nur einer TE verfügbar sind.
Nicht zuletzt: Die KfW und weitere staatliche Programme unterstützen entsprechende Umbauten mit attraktiven Förderungen.

[Quelle für die eingangs genannte Zahl: https://www.tagesschau.de/inland/altersgerechte-wohnungen-fehlen-studie-101.html – Stand: 17-04-2023]

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Siemens AG
München
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