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Messe »Digitalbau« 2024 in Köln

Zirkuläres Bauen im digitalen Zeitalter

Zirkuläres Bauen im digitalen Zeitalter
Zirkuläres Bauen im digitalen Zeitalter
(Bild: Messe München)

Die Einführung eines zirkulären Ansatzes bei Neubau und Revitalisierung wird immer dringlicher. Im Gegensatz zum traditionellen Bauen, bei dem wertvolle Materialien am Ende der Lebensdauer eines Bauwerks einfach entsorgt werden, setzt das zirkuläre Bauen auf die Rückführung von Rohstoffen in den Bauprozess und in das Bauwerk. Begrenzt zur Verfügung stehende Ressourcen und die deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels lassen auch kaum andere Lösungsansätze zu.

Ressourcen schonen und Rohstoffe recyclen

Im Jahr 2023 stand das Ressourcenkonto der Erde bereits am 2. August 2023 auf »Null«– der »Earth Overshoot Day« war mit diesem Datum erreicht. Er markiert seit 50 Jahren den Zeitpunkt, an dem das jährliche Kontingent an nachwachsenden Rohstoffen der Erde bereits aufgebraucht ist. Dieser Tag, ab dem wir bei unserer Erde »auf Pump leben«, rückt im Jahresverlauf immer weiter nach vorn; für dieses Jahr wurde er für den 25. Juli 2024 errechnet.

Als einer der größten Rohstoffverbraucher trägt die Bauwirtschaft hierfür eine große Verantwortung und muss ihre Ressourceneffizienz deutlich erhöhen. So verarbeitet allein sie nach Angaben des Umweltbundesamtes jährlich mehr als 70 % aller in der Bundesrepublik gewonnenen Rohstoffe. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der EU: Die ressourcenintensive Baubranche hat beispielsweise im Jahr 2020 insgesamt 37 % des Stahlbedarfs der gesamten EU beansprucht. Erschwerend hinzu kommt, dass die Verfügbarkeit von notwendigen Rohstoffen wie Bausand, Aluminium, Eisenerz oder Gips stetig abnimmt. Bei parallel steigendem Bedarf vom Markt wird es daher immer wichtiger, vorhandene Ressourcen zu schonen und Bauprodukte sowie Rohstoffe umfassend wiederzuverwenden und zu recyceln.

Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Die Digitalbau 2024 gibt zu den drängenden Fragen von Kreislaufwirtschaft, Recycling und Ressourceneffizienz umfassende Antworten. In einer Vielzahl von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und auf den Ständen der hochspezialisierten Aussteller wird ein breites Spektrum an digitalen Werkzeugen und Dienstleistungen im Kontext zirkulärer Architektur vorgestellt.
Im Mittelpunkt stehen zum Beispiel moderne Planungsmethoden wie BIM, die digitale und verlässliche Gebäudemodelle, die sog. »digitalen Zwillinge« der gebauten Realität ermöglichen, die Planungs- und Ausführungsqualität spürbar verbessern und den Material- und Rohstoffverbrauch optimieren. Hinzu kommen der verstärkte Einsatz von Umweltproduktdeklarationen (EPDs) oder PCDS (Product Circularity Data Sheet), ein Datenblatt zur Kreislauffähigkeit von Produkten.

Die im digitalen Planungsprozess gewonnenen Daten wiederum lassen sich in Material- oder Gebäudepässen sammeln, die auf Materialplattformen oder in einem digitalen Gebäuderessourcenpass hinterlegt werden und damit für aktuelle und zukünftige Anwendungen zur Verfügung stehen. Das Konzept des zirkulären Bauens und der damit verbundenen Kreislaufwirtschaft im Bauwesen wird erst dann vollständig rund, wenn die digitale Planung und Dokumentation mit einer digital gesteuerten Fertigung und Produktion kombiniert wird.

Vortragsprogramm zeigt Wichtigkeit der Kreislaufwirtschaft

Zahlreiche Vorträge an allen drei Messetagen der Digitalbau, in den Fachforen und an den Ständen der Aussteller, widmen sich der Ressourceneffizienz und der Kreislaufwirtschaft im Bausektor. So wird unter anderem am zweiten Messetag ein Themenschwerpunkt zum kreislaufgerechten Bauen gesetzt, hinzu kommen weitere Fachvorträge und Podiumsdiskussionen.

Weitere Informationen zur »Digitalbau« 2024

Detaillierte Informationen zum Forenprogramm

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